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ATLAS: Geld gibt“s genug

Guido Berg rechnet: Zwei Eurofighter machen das Neue Palais wie neu

Stand:

Natürlich ist jeder Tapetenriss und jeder Wasserfleck im Neuen Palais ein Argument gegen die Wiedererrichtung der abgerissenen Stadtschlösser von Berlin und Potsdam. Solange originale Schloss-Substanz mit überregionaler Großbedeutung zu verfallen droht, ist es argumentativ schwer, für die Errichtung von Kopien zu werben. Auch der Hinweis, die Mehrkosten für eine historische Fassade des geplanten Landtagsschlosses am Alten Markt würden von privater und nicht von öffentlicher Hand getragen, zielt ins Leere: Auch bei Rettung des Neuen Palais können sich private Spender unsterbliche Verdienste erwerben. Freilich ist die Aufrechnung von alten gegen neue Schlösser ein Totschlags-Argument, dass ins Herz sticht: Am liebsten hätten wir sie doch alle im besten Glanz, die alten wie die neuen Schlösser. Fürwahr einen Ausweg aus dem Dilemma könnte der Bund leisten, dem mit dem Verzicht von zwei Eurofighter-Jagdflugzeugen 150 Millionen Euro für die Sanierung des Neuen Palais zur Verfügung stünden. Alle Sorgen wäre die Schlösserstiftung auf Jahrzehnte enthoben, könnte der Bund sich für einen Verzicht des Ausbaus von Havel und Elbe durchringen, wofür Milliarden vorgesehen sind. Es gibt also immer Alternativen. Nur finden muss man sie auch wollen.

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