ATLAS: Geld stinkt nicht?
Juliane Wedemeyer hat Bedenken, ob Geld das richtige Mittel für Jobs ist
Stand:
„Der Zweck heiligt die Mittel“, meinte die Potsdamer Arbeitsagenturchefin Edelgard Woythe gestern, als sie das neue Sonderprogramm vorstellte: Seit September zahlt die Arbeitsagentur Potsdamern in überbetrieblichen Ausbildungen bis zu 1500 Euro dafür, dass sie sich erfolgreich bewerben. Schon 68 Jugendliche haben die so genannte Sprinterprämie erhalten. Ein Grund zur Freude bei der Agentur. Falls diese tatsächlich durch die Moneten motivert wurden, sich um einen Arbeitsplatz zu bemühen. Doch ob diese wirklich darum einen Arbeitsplatz gefunden haben, ist fraglich. Aber gehen wir einfach mal davon aus, dem wäre so. Wem ist damit geholfen? Dem Arbeitgeber, der jemanden eingestellt hat, der sich 1500 Euro wegen beworben hat? Wie viel Motivation mag er für seinen Job mitbringen? Reicht sie dafür aus, dass er pünktlich am Arbeitsplatz erscheint, seine Aufgaben gut erfüllt? Eventuell ja. Denn zumindest ein halbes Jahr lang muss sich der Jugendliche in den Unternehmen beweisen. Wer vorher rausfliegt, der muss die Prämie zurückzahlen. Vielleicht genügen ja diese sechs Monate, um die Jugendlichen, für ihre Aufgaben zu begeistern. Und das, obwohl wahrscheinlich die wenigsten von ihnen die Chance hatten, ihren Traumberuf zu erlernen. Dann hätten diese Fördermittel ihren Zweck erfüllt.
Juliane Wedemeyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: