zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Geldfahrer legen Arbeit nieder

Bei Urabstimmung entschieden sich 92,5 Prozent der Securlog-Mitarbeiter für einen unbefristeten Streik

Stand:

Ab heute stehen die Geldtransporter still. Gestern entschieden sich in einer Urabstimmung unter den 270 Mitarbeitern der Securlog GmbH Potsdam 92,5 Prozent für einen unbefristeten Streik. 75 Prozent hätten als Zustimmung genügt.

Die bereits im Vorjahr begonnenen Tarifverhandlungen zwischen der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und den Arbeitgebern des Geldtransportgewerbes waren im Februar endgültig gescheitert. Auch das letzte Angebot des Arbeitgebers, die Stundenlöhne der Fahrer zum 1. März 2008 von derzeit 8,26 Euro auf 8,60 Euro und ab 1. Februar kommenden Jahres auf neun Euro zu erhöhen, habe bei der Tarifkommission und den Gewerkschaftsmitgliedern keine Zustimmung gefunden, teilt Verdi-Aktionsleiter Marco Pavlik mit. Es sei von Gewerkschaftsseite deutlich gemacht worden, dass das Angebot viel zu weit von der Forderung nach einem Stundenlohn von 9,50 Euro entfernt sei. Schließlich hätten die Fahrer von Werttransporten nicht nur hohe Verantwortung, so Pavlik, sondern trügen auch ein hohes Risiko. Aber auch für die Beschäftigten im Innendienst, den sogenannten Geldbearbeitern, verlange die Gewerkschaft eine Anhebung von den bisherigen knapp sechs Euro auf 7,50 Euro die Stunde.

Mit dem Securlog-Streik würden die Arbeitgeber aufgefordert, möglichst bald wieder in ernsthafte Verhandlungen mit den Verdi-Vertretern zu treten. Vielleicht falle ja schon heute Nachmittag, aber spätestens am Freitag eine Entscheidung, hofft Pavlik. „Wir wollen das nicht bis Ultimo hinziehen“, sagte der Aktionsleiter.

Das kommt auch bei der Unternehmensspitze so an. Die Verhandlungen seien bisher immer in „guter und vertrauensvoller Atmosphäre“ geführt worden, erklärte ein Vertreter der Geschäftsführung gegenüber den PNN. Auf die von Verdi geforderten mehr als neun Euro Stundenlohn will die Leitung aber offenbar nicht eingehen. Die vorgeschlagene Lohnerhöhungen sei „wettbewerbsfähig“ gestaltet und käme den Forderungen der Gewerkschaft schon sehr nah, so der Geschäftsführungsvertreter.

Bereits am 8. Februar hatte Verdi die Potsdamer Mitarbeiter der Werttransportfirma im Verkehrshof zu einem Warnstreik aufgerufen. Schon damals hielt die Gewerkschaft die von Unternehmerseite angebotene Lohnerhöhung für nicht akzeptabel. Immerhin gehe dem ja schon ein sechsjähriger Lohnverzicht voraus. Zum 1. Mai 2006 hatte das US-Beteiligungsunternehmen Matlin Patterson die komplette insolvente Heros-Gruppe mit bundesweit fast 5000 Beschäftigten übernommen und deren Dienstleistungen unter dem Namen Securlog weitergeführt. Auch bei Heros hätten Fahrer und Geldbearbeiter auf dem heutigen Lohnniveau gearbeitet, sagte Marco Pavlik. Zwar sei der Stundenlohn in den vergangenen Jahren nicht abgesenkt worden, er stagniere aber seit dem. N. Klusemann

N. Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })