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Landeshauptstadt: Geldsegen für die Kultur in der Schiffbauergasse

Freie Träger dürfen sich über zusätzlich 210 000 Euro freuen / Auch mehr Geld für Potsdam Museum

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Gute Nachrichten für die Freien Träger in der Schiffbauergasse. Mit einer Erhöhung der städtischen Förderung um 210 000 Euro können das Waschhaus, das T-Werk und das Tanzzentrum „fabrik“ noch in diesem Jahr rechnen. Damit wird die jährliche Förderung 750 000 Euro betragen. Sofern dem städtischen Haushalt für die Jahre 2009 bis 2012 zugestimmt wird. Darüber informierte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum, am Donnerstag den Kulturausschuss. Auch das städtische Hans Otto Theater soll einen Zuschuss in Höhe von 193 000 Euro und so eine jährliche Förderung von über 4,5 Millionen Euro erhalten. Damit reagiert die Stadt auf die in den vergangenen Jahren immer wieder angesprochene Unterfinanzierung der Kultur in der Schiffbauergasse. „Diese deutliche Erhöhung ist ein Signal der Stadt für die Kultur, wie es in Deutschland derzeit wohl einmalig sei“, sagte Birgit-Katharine Seemann.

Bisher betrug die städtische Förderung für die Freien Träger im sanierten Zentrum für Kunst und Soziokultur (ZKS) in der Schiffbauergasse jährlich 540 000 Euro. Anpassungen an die Inflation oder die durch die Sanierung gestiegenen Betriebskosten hatte es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Immer wieder hatten die Freien Träger darauf hingewiesen, dass mit dieser „gedeckelten“ Förderung eine qualitativ hochwertige künstlerische Arbeit nicht mehr lange möglich sei. Als im vergangenen Sommer der Waschhaus e.V. den Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens stellte, war dies auch ein deutliches Signal an die Verwaltung, dass in Sachen Finanzierung ein Umdenken erfolgen muss.

Wie die zusätzlichen 210 000 Euro unter den Freien Trägern verteilt werden, konnte Birgit-Katharine Seemann am Donnerstag noch nicht sagen. „Hier werden in Kürze noch Gespräche mit dem T-Werk, dem Waschhaus und der fabrik geführt werden“, so Birgit-Katharine Seemann. Auch mit dem Land seien Gespräche geplant. „Denn wenn wir die Förderung erhöhen, darf auch das Land nicht zurückbleiben.“ Für Verwunderung sorgte bei den Ausschussmitgliedern die Tatsache, dass die Kulturverwaltung ursprünglich eine Erhöhung um nur 110 000 Euro gefordert hatte und von dieser Forderung nur 50 000 Euro in Aussicht gestellt wurden.

Mit dem Zuschuss von 193 000 Euro für das Hans Otto Theater sollen 141 000 Euro durch Tariferhöhungen und 45 000 Euro für den Intendantenwechsel im Sommer ausgeglichen werden, so Birgit-Katharine Seemann. Weitere 100 000 Euro sind in den Haushalt eingestellt, um eventuelle vertragliche Abfindungen an die Schauspieler zu zahlen, die mit dem Intendantenwechsel das Hans Otto Theater verlassen.

Auch der Etat für das Potsdam Museum soll um 137 000 Euro auf 877 100 Euro erhöht werden. Birgit-Katharine Seemann begründete die Erhöhung unter anderem mit Personalkosten. Auch das Naturkundemuseum in der Breiten Straße erhält einen Zuschuss von 19 500 Euro für Personalaufwendungen und höhere Betriebskosten. Weitere dringend notwendige Investitionen in neue Magazine und der Präparationswerkstätten in das Gebäude in der Breiten Straße 11 sind jedoch nicht geplant. Das wollten die Ausschussmitglieder nicht akzeptieren und beauftragten die Verwaltung zu prüfen, ob nicht doch weitere Gelder für das Naturkundemuseum freigestellt werden können. Dirk Becker

Dirk Becker

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