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Sport: „Gelernt, hart zu arbeiten“

UJKC-Judoka Robert Kopiske wurde zum dritten Mal Deutscher Meister

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„Das war eine ganz großartige Sache.“ Axel Kirchner, Coach des UJKC Potsdam, war nach den souveränen Kämpfen seines Schützlings sichtlich begeistert. In Herne hatte sich Robert Kopiske bei den Deutschen Judo-Meisterschaften der Junioren gerade zum dritten Mal in Folge den Titel in der Gewichtsklasse bis 60 kg erkämpft und seinen derzeitigen Leistungsstand geradezu bravourös unter Beweis gestellt. Jeden seiner fünf Kämpfe beendete der 19-Jährige vorzeitig, und in jedem bezwang er seinen Gegner mit einer anderen Technik. „Mein letztes Jahr in der U 20 wollte ich unbedingt mit diesem Erfolg krönen“, sagt Kopiske nun. „Ich hatte mich gut vorbereitet, und meine Gegner waren mir ja auch nicht unbekannt.“

„Eigentlich“, so Kirchner, „bringen ja nur Athleten eine solche Leistung, die auch den leistungssportlichen Weg an der Sportschule gehen. Aber Robert ist da die Ausnahme.“ Die Waldorfschule, in die er geht, unterstütze ihn und den Verein bestens – bei Trainingslagern oder längeren Wettkämpfen organisiert sie Nachhilfestunden und stärkt dem Potsdamer auch sonst stets den Rücken, auch wenn es nicht um den Sport geht.

Das zahlte sich aus. Kopiske habe „gelernt, hart zu arbeiten“, sagt Kirchner. Noch zielstrebiger sei er geworden, der Mattenkämpfer, der im vergangenen Jahr mit 57 kg noch seine Probleme hatte, auch international anzugreifen. Denn auf dem größeren Parkett gehts erst mit 60 kg los. Das hat er inzwischen erreicht, aber auch mit weniger Gewicht schaffte er es bei der Junioren-EM 2007 schon auf den fünften Platz.

Kopiskes Leistung wurde in Herne auch von Nationaltrainer Detlef Ultsch aufmerksam verfolgt – schließlich steht seine Entscheidung noch aus, ob er den jungen Potsdamer bei der Junioren-EM und -WM in diesem Jahr auf die Matte schicken wird, oder ihn nur für die WM vorgesehen hat. „Ich will unbedingt im Herbst zur WM nach Dubai fahren“, so Kopiskes ehrgeiziges Ziel. „Darauf arbeite ich jetzt ganz konzentriert hin.“

Bis dahin hat der 60-Kilo-Athlet allerdings noch jede Menge Möglichkeiten, von sich Reden zu machen. Nach den International Bremen Masters der U20 Ende des Monats geht es mit dem Nationalteam zum dreiwöchigen Trainingslager nach Brasilien. Anschließend warten internationale Turniere in Russland oder der Ukraine auf Robert Kopiske, und schließlich steht ja auch noch „ein bisschen Bundesliga“ an, wie Kirchner sagt. „Das ist auch ganz wichtig, denn der Junge muss immer auch Wettkampfpraxis haben“, so der Coach, der in Herne neben seinem erfolgreichen „60er“ auch noch weitere Athleten am Start hatte.

Zwei dritte Plätze steuerten Lisa Elm (57 kg) und Romina Kucharski (62 kg) zum guten Abschneiden der Potsdamer bei. Elm absolvierte trotz Trainingsrückstands wegen einer Verletzung beachtliche Kämpfe, und auch Kucharski schlug sich wacker gegen äußerst starke Gegnerinnen. „Das war kein Vergleich zum vergangenen Jahr“, freute sich auch Kirchner. Tino Reeger (bis 100 kg) führte im Kampf um Platz drei gegen Pierre Borkowski schon – am Ende ließ jedoch seine Konzentrationskraft nach und er musste mit Platz fünf Vorlieb nehmen. Mit ihrem siebten Rang rundete Andrea Hirsemann (bis 57 kg) schließlich das Potsdamer Ergebnis ab.

Henner Mallwitz

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