Landeshauptstadt: Gema fordert Gebühr nach
Erlebnisnacht im Fokus der Verwertungsgesellschaft
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Innenstadt - Auf die Besucherzahl von 80 000 für die 3. Potsdamer Erlebnisnacht will sich Jörn Rohde, Vorsitzender des Veranstaltervereins Potsdam mittendrin e.V. nicht mehr festlegen. Von „mehreren zehntausend Besuchern“ war auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz die Rede. Wohl auch, weil die Gema – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte – bei dieser Anzahl an Hörerschaft selbst hellhörig geworden sei und erhebliche Nachforderungen habe. „Darüber wird noch zu reden sein“, so Rohde.
Das könne aber den Gesamteindruck, auch einige Tage nach dem Event, nicht trüben. „Es war ein schönes Fest“, sagte der Inhaber der Kneipe „Hafthorn“, der zusammen mit anderen Gastronomen vor drei Jahren die „Werbeveranstaltung“ für Potsdams Innenstadt ins Leben rief. Ordnungskräfte und Polizei hätten ebenfalls ihren Einsatz vom vergangenen Samstag positiv bilanziert. Es habe weder Lärmbelästigung, noch Taschendiebstahl, noch Schlägereien gegeben. „Für diese Menschenmassen ein erstaunliches Ergebnis“, zitierte Rohde die Polizei. Es habe aber drei Abmahnungen wegen des unerlaubten Nutzens des Straßenraums gegeben. Die Gewerbetreibenden hätten sich vermutlich die Genehmigungsgebühr sparen wollen – für den Fall, dass es regnet.
Das Wetter war in diesem Jahr in der Tat großer Unsicherheitsfaktor. Mitten in die Erlebnisnacht hinein war ein heftiger Regenguss geplatzt. „Wir dachten, das war“s“, gestand auch Wolfgang Cornelius von der AG Innenstadt. Die Besucher aber stellten sich unter und blieben. Neben den 45 Gastronomen hatten sich rund 60 Einzelhändler entschlossen, die Erlebnisnacht aktiv zu bespielen. Auch wenn am Ende nicht immer die Umsatzzahlen stimmten, wirke die Teilnahme nachhaltig, argumentierte der AG Innenstadt-Sprecher. Das Event sei ja nicht als reine Shoppingveranstaltung gedacht, so Cornelius. Vielmehr solle man das besondere Flair erleben. „In seiner Vielfältigkeit“, ergänzte Rohde. Deshalb trete der Verein Potsdam mittendrin nicht auf „wie eine Agentur, die das Ganze durchstylt“. Man wolle vor allem alles zusammenhalten und steuern. So sei die dritte Erlebnisnacht „leiser“ gewesen als die zweite, sagte Rohde. Man habe die Rockbühne aus dem Programm genommen, die Auftrittsflächen verkleinert. Das werde auch in der vierten Erlebnisnacht am 26. Juli 2008 so sein. Zudem wolle man mehr „bewegte Kultur“, also Bands, die spielend umherziehen, haben sowie die Besucherströme führen – hinein in die kleinen Seitenstraßen der Brandenburger. Nicola Klusemann
Nicola Klusemann
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