Landeshauptstadt: Gemeinsam gesund essen

Naturkost mit Verbrauchergemeinschaft / Ostalgie in der geplanten Imbissbar Charles & Lotte heißt der neue Naturkostmarkt in Anlehnung an die Straße, in der er sich niederließ: in der Charlottenstraße 29/30. Die beiden Inhaber hören dagegen auf die Vornamen Herwart und Thomas, kommen aus Berlin und haben Erfahrung sowohl mit dem Verkauf von Naturkostartikel wie auch mit Verbrauchergemeinschaften. Herwart Lindner zum Beispiel war einige Jahre Geschäftsführer einer Naturkost-Verbrauchergemeinschaft in Berlin und sein Kompagnon Thomas Schröder hat sich ebenfalls in einer Umschulung nicht nur mit der Vermarktung von Naturkost vertraut gemacht, sondern auch andere Gemeinschaftsmodelle studiert. Die Potsdamer Verbrauchergemeinschaft bietet ihren Mitgliedern 15 Prozent Rabatt. Dazu müssen die sich aber erst einmal in die Gemeinschaft „einkaufen“. Das geschieht durch ein einmaliges Darlehen zwischen 25 und 75 Euro, gestaffelt nach Einkommen, das beim Austreten wieder ausbezahlt wird. Nach dem Verdienst richtet sich auch der monatliche Mitgliedsbeitrag. Wer unter 750 Euro im Monat verdient zahlt 7,50 Euro Betrag, die Verdiener bis 1250 Euro 12,50 und die Mehrverdiener 15 Euro. Der Beitrag kann natürlich nur auf Vertrauensbasis kassiert werden, aber gerade darauf setzen Herwart und Thomas. Und damit das Vertrauen nicht gleich gestört wird, weist Schröder darauf hin, dass bestimmte Kosmetika nicht unter den Rabatt fallen, weil das der Hersteller nicht will. Wer nicht Mitglied der Verbrauchergemeinschaft werden möchte, aber Naturkost liebt, kann natürlich auch ganz normal zum vollen Preis einkaufen. Die beiden Inhaber bieten das volle Sortiment von frischem Obst und Gemüse über Milchprodukte und Getränke bis zu Naturkost-Spezialitäten. Und, sagen die Inhaber, auf besondere Kundenwünsche würden sie nach Bedarf gern eingehen. Herwart und Thomas haben sich über die Dritte im Bunde der Verbrauchergemeinschaft kennen gelernt. Maria Theresia Pogadl hat in Berlin zusammen mit Thomas die Umschulung zum Naturköstler besucht. Sie wiederum kannte Herwart und so kam das Trio zustande, das außerdem im Nachbarhaus noch einen Imbiss mit Saftbar ausbaut. Die Imbissbar soll Ende September, Anfang Oktober fertig werden, denn die Sanierung des Raumes dauert etwas länger als geplant. Es wurde eine Wandbemalung – aufgemalte Kacheln mit einem Blumenfries – aus den 50er Jahren entdeckt, die man unbedingt erhalten wollte. Warum nicht auch einmal ein bisschen DDR-Nostalgie erhalten, sagte sich das Trio. Wenn alles fertig ist und der Laden läuft, möchte Maria Theresia gern auch noch zu Vortragsabenden einladen. Das Naturkostgeschäft ist Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr und Samstag von 9 bis 14 Uhr geöffnet. dif