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Potsdamer Hasso-Plattner-Institut vereinbart Kooperation mit US-Eliteuniversität
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Die amerikanische Elite-Universität Stanford und das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik (HPI) haben eine enge Partnerschaft bei der Erforschung von Innovationsprozessen vereinbart. Wie das HPI nun mitteilte haben am Montagabend im kalifornischen Palo Alto HPI-Stifter Prof. Hasso Plattner, der Dekan der Stanford School of Engineering, Prof. James Plummer, und der Leiter des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, Prof. Christoph Meinel, einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
Das gemeinsame Forschungsprogramm soll zunächst über acht Jahre laufen. Es hat einen Gesamtumfang von 16 Millionen US-Dollar (rund 10,7 Millionen Euro). „Uns geht es um die von beiden Institutionen erfolgreich gelehrte Innovationsmethode des Design Thinking“, sagte Plattner. Design Thinking verbindet drei Aspekte miteinander: Eine Orientierung von technischen Innovationen am Nutzen der Menschen, die Zusammenarbeit über die Grenzen der Fachbereiche hinaus sowie schrittweise Verbesserungsprozesse. So sollen innovative Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse geschaffen werden. Durch gemeinsame wissenschaftliche Forschungsprojekte wolle man nun herausfinden, welche Faktoren diese Art des ingenieurartigen und kreativen Entwickelns von Innovationen für alle Lebensbereiche erfolgreich machen.
Dekan Prof. Plummer hob hervor, das Forschungsprogramm unterstreiche die Bedeutung von Innovationen zum Nutzen der Gesellschaft. „Ingenieure sind stets bestrebt, die grundlegenden Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung so anzuwenden, wie es den Bedürfnissen der Menschen entspricht. Wenn wir diesen Innovationsprozess künftig besser verstehen, hilft uns das, der Gesellschaft in kürzerer Zeit bessere Lösungen bereitzustellen“, sagte Plummer. HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel begrüßte, dass die Zusammenarbeit seines Instituts mit der Stanford University von der Lehre der Innovationsmethode „Design Thinking“ nunmehr auf die Erforschung deren technischer, wirtschaftlicher und menschlicher Erfolgsfaktoren ausgeweitet werde. „Zusammen mit den Kollegen der Stanford University werden wir auch untersuchen, wie solche von kleinen, multidisziplinären Teams hervorgebrachten Innovationsprozesse künftig weiter verbessert und fortentwickelt werden könnten“, berichtete Meinel. Er ist Programmdirektor auf Seiten des HPI.
An der Stanford University wird Maschinenbau-Professor Larry Leifer vom „Center for Design Research“ für das Programm verantwortlich sein. „Es ist an der Zeit, durch streng wissenschaftliche Forschung herauszufinden, wann und warum es der Design Thinking-Methode gelingt, schneller zu Innovationen zu kommen, die den Menschen nutzen“, sagte Leifer. „Wir werden uns daran machen, die nächste Generation dieser Methode und weiterer unterstützender Techniken zu entwickeln und sind froh, dass uns Professor Hasso Plattner in diesem Bemühen unterstützt.“
Nach den Worten von HPI-Direktor Meinel wird die eine Hälfte der vorgesehenen Forschungsprojekte von seinem Institut in Potsdam und die andere vom Partner Stanford University eingebracht. Dadurch hätten in dem Innovationsforschungsprogramm beide Standorte gleiches Gewicht. Die einzelnen Forschungsprojekte werden laut HPI jährlich mit Beträgen von bis zu 150 000 US-Dollar (gut 100 000 Euro) gefördert. Das Forschungsprogramm, zu dem auch gemeinsame Workshops in Potsdam und Palo Alto gehören, startet Anfang September.
Bei den Projekten geht es unter anderem darum, wie die Design Thinking-Methode mit den im technischen Bereich sonst üblichen Herangehensweisen verbunden und wie bei der Zusammenarbeit von verteilten Entwicklungsteams räumliche und zeitliche Begrenzungen überwunden werden können. Ferner interessiert die Stanford- und HPI-Forscher auch die Frage, welche Rolle die Interdisziplinarität bei innovativen Systementwicklungen spielt, welchen Einfluss kulturelle Faktoren auf die Arbeit von Design Thinking-Teams haben und wie individuelle Anstöße Erfindungsprozesse im Team befördern können.
Hasso Plattner (64) ist Mitgründer und Aufsichtsratsvorsitzender des Software-Weltkonzerns SAP. Er hatte das Potsdamer HPI 1999 gestiftet und 2007 um eine „HPI School of Design Thinking“ erweitert. Die Einrichtung kooperiert eng mit dem „Hasso Plattner Institute of Design“ der Stanford University in Palo Alto („Silicon Valley“), das auch unter dem Namen „d.school“ bekannt ist. PNN/Kix
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