Landeshauptstadt: Gemütlichkeit statt Gedränge

Freunde des Böhmischen Weihnachtsmarkts dürfen sich freuen: In diesemJahr findet das beliebte Spektakel, das Tausende Besucher anzieht, erstmals an zwei Wochenenden statt. „Es ist ein Experiment. Wenn es klappt, wird es 2016 wiederholt“, sagt Burkhard Baese von der Aktionsgemeinschaft Babelsberg, die gemeinsam mit der Coex-Veranstaltungs GmbH Markt und Rahmenprogramm im Kiez organisiert.

Der Böhmische Markt nimmt seit jeher Bezug auf die Traditionen der Weber aus Böhmen, die sich hier im 18. Jahrhundert ansiedelten. Viele Handwerker und Händler reisen aus Tschechien an, dazu kommen Musikgruppen, Gaukler, Märchenerzähler, Gastronomen mit böhmischen Spezialitäten. Das mittelalterliche Flair rund um die Friedrichskirche sowie die vielen Mitmachangebote und Vorführungen machen den Markt zu etwas Besonderem. Doch es gab zuletzt auch Kritik, dass der Markt, der ja eigentlich zum Verweilen einladen will, einfach zu voll wäre. Deshalb wolle man nun versuchen, den Besucheransturm zu entzerren. Weil die Entscheidung kurzfristig fiel, kamen dafür nur noch das erste und dritte Adventswochenende infrage, sagte Baese. In der Zwischenzeit würden die Hütten auf dem Weberplatz verschlossen und bewacht.

Aufgrund des erwarteten Besucheransturms gibt es weitere Änderungen. So bleibt erstmals die Lutherstraße für Autofahrer bis auf Anwohner gesperrt. Es wird nachdrücklich empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Für die beliebten Konzerte in der Friedrichskirche, die Böhmische Hirtenmesse am 28. November um 16 Uhr sowie das Gospelkonzert einen Tag später um 16 Uhr werden in diesem Jahr erstmals Platzkarten verkauft – aus Sicherheitsgründen.

Unverändert bleibt, dass kein Eintritt für den Markt zu zahlen ist. Und dass es in der Evangelischen Kirchgemeinde und dem Kulturhaus im Alten Rathaus weitere Angebote gibt. Ein besonderer Gast wird am 12. Dezember erwartet: Um 16 Uhr will Gotthilf Fischer mit den Marktbesuchern Weihnachtslieder singen. spy