ATLAS: Genau rechnen
Das Bemühen von Stadtverwaltung und Stadtverordneten um mehr und bezahlbaren Wohnraum ist erkennbar. Doch die Krux steckt immer im Detail – das ist beispielsweise auch ein Fazit aus dem jüngsten Hauptausschuss.
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Das Bemühen von Stadtverwaltung und Stadtverordneten um mehr und bezahlbaren Wohnraum ist erkennbar. Doch die Krux steckt immer im Detail – das ist beispielsweise auch ein Fazit aus dem jüngsten Hauptausschuss. Natürlich ist es möglich, Wohnungsbau-Investoren zu verpflichten, sich an den Kosten städtebaulichen Planungen oder an Kosten für Infrastruktur und den Bau sozialer Einrichtungen zu beteiligen. Letzteres dürfte auch im Interesse der Bauherren sein, denn eine intakte Infrastruktur zieht eher potenzielle Mieter an, als eine Brache um den Wohnblock. Das würde den durch städtebauliche Maßnahmen arg geplagten Stadthaushalt entlasten. Doch Vorsicht: Niemand investiert in Wohnungsneubau, ohne den entsprechenden Profit im Auge zu haben. Es kann sehr leicht passieren, dass Mehrkosten der Investoren am Ende auf die Mieten umgelegt werden. Wer will das schon? Augenmaß ist also notwendig, im Stadthaus sind jetzt kluge Rechner gefragt. Denn: Bei aller Berechtigung einer Kosten-Teilhabe – die Investoren müssen am Ende immer noch was verdienen können, sonst kommen sie nicht. Und das will auch keiner.
Michael Erbach
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