Landeshauptstadt: Gerechtigkeit schaffen
Zwei Potsdamer Mädchen sind bei den „Falken“ aktiv, der sozialistischen Jugend Deutschlands
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Die 18-jährigen Mädchen Lisa Fleschner und Jane Baneth sitzen an einem Tisch, einen Flyer vor sich. „Against G8“ steht darauf. „Durch die G8 wollen Vertreter der acht stärksten Wirtschaftsnationen wieder einmal zeigen, dass sie die globale Macht noch in ihren Händen halten“, heißt es darin. Lisa und Jane finden solche Meinungen richtig. Beide sind seit etwa fünf Jahren Mitglied bei den „Falken“ Brandenburg, der Sozialistischen Jugend Deutschlands.
Über eine gemeinsame Freundin sind sie in den Verband gekommen – und vertreten nun die Ideale der Falken: Toleranz, soziale Gerechtigkeit und das Recht auf Selbstbestimmung. „Mir ist es wichtig, selbst gerecht behandelt zu werden“, sagt Jane und streicht ihre glatten blonden Haare aus dem Gesicht. Ihre Ideen, so sagt sie, gibt sie auch an die jüngeren Mitglieder der Falken weiter. „Jeder hat seine Rechte und Pflichten, sagt Lisa und hebt die Schultern. Das braungelockte Mädchen hat eine Jugendleiterkarte und kann damit Gruppen betreuen. Mit der Zeit habe sie bei den Falken neue Freunde kennen gelernt. „Der Zusammenhalt ist hier sehr groß, deshalb will ich auch nicht zu einem anderen Verband wechseln, sagt sie und lehnt sich in den Stuhl zurück. Jane meint: „Jeder hier legt viel Wert auf die Meinung anderer Mitglieder.“ Bei Projekten oder Veranstaltungen könne jeder seine eigenen Ideen und Vorschläge einbringen. „Wir üben auch gegenseitig Kritik aus und sagen, was gut gelaufen ist und was schlecht“, sagt Jane.
Ein Beispiel für die Verbandsarbeit ist an diesem Wochenende. Dann findet in Ravensbrück ein Seminar statt, bei dem über das dortige Konzentrationslager informiert wird. „Wir möchten, dass sich Kinder und Jugendliche mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen“, sagt der 33-jährige Robert Sprinzl. Er ist Bildungsleiter und Geschäftsführer im Falken-Büro in der Schulstraße 9. Er erklärt auch den Anspruch des Vereins: Die Falken wollen Vorbilder für eine gewaltfreie, demokratische und solidarische Gesellschaft sein. „Kinder und Jugendliche haben dabei Rechte, die sie auch einfordern können. Deshalb würden die Mitglieder auch an Demonstrationen teilnehmen. „Wir protestierten zum Beispiel gegen den Krieg in Afghanistan oder gegen Naziaufmärsche, sagt Robert Sprinzl.
Auch Jane und Lisa haben solche Demos schon mitgemacht. Doch haben sie auch im Verband selber viel zu tun: „Als nächstes planen wir ein Kinderwochenende in Berlin-Heiligensee. Das findet in den Oktoberferien statt.“ Diana Krüger
Diana Krüger
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