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ATLAS: Gerettetes Kleinod

Zunächst einmal ist das eine gute Nachricht. Das Bahnhofsgebäude Pirschheide ist verkauft worden, und zwar an einen Unternehmer aus der Region.

Von Peer Straube

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Zunächst einmal ist das eine gute Nachricht. Das Bahnhofsgebäude Pirschheide ist verkauft worden, und zwar an einen Unternehmer aus der Region. Aus der seit Jahren ungenutzten Immobilie eine Disko zu machen, liegt nahe – die Location eignet sich perfekt dafür: Anwohner, die sich über Lärm beschweren, gibt es dort nicht. Zudem ist die Lage strategisch günstig genug, um nicht nur Gäste aus Potsdam, sondern auch aus dem Umland anzulocken. Zuallererst aber dürfen sich die Potsdamer über die Rettung eines der wenigen architektonisch herausragenden Zeugnisse der DDR- Architektur freuen. Die Architekten Wolfgang Dreßler und Walter Mempel, die den damaligen Potsdamer Hauptbahnhof 1957 bis 1959 schufen, hatten sich noch an den Meistern des Neuen Bauens orientiert. Unverständlich, warum das Gebäude nicht längst auf der Denkmalliste des Landes steht – woran auch die Bahn ihren Anteil hat. Für einen neuen Anlauf beim Landesdenkmalamt wäre es Zeit. Und es gibt noch einen Wermutstropfen. Die Hoffnung auf eine Reaktivierung des Bahnhofs für einen Zubringer zum BER-Flughafen wird sich wohl nicht so schnell erfüllen. Wenn das Land dies ernst meint, reicht es nicht aus, nur mit der Bahn zu reden. Sie muss die Leistung bestellen – und zahlen.

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