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Sport: Gerüchte vorm Derby
Potsdams Handballer empfangen Oranienburg – wird OHC-Trainer Deffke Nachfolger Bones beim VfL?
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Vor dem Landesderby VfL Potsdam – Oranienburger HC am Sonntag in der 3. Handball-Liga wabern die Gerüchte und schieben sich beide Vereine die Favoritenrolle gegenseitig zu. „Trotz unseres Sieges im Hinspiel sind wir jetzt in Potsdam wieder der Außenseiter“, sagt Oranienburgs Coach Jens Deffke. Der 37-Jährige, der vor einigen Wochen seinem Verein mitgeteilt hatte, dass er seinen nach zwei Jahren im Sommer auslaufenden Vertrag beim OHC nicht verlängern werde, wird bereits als Nachfolger des Potsdamer Trainers Rüdiger Bones gehandelt, dessen Kontrakt beim VfL im Sommer ausläuft und mit dem der Verein bislang nicht über seine Zukunft gesprochen hat. „Der VfL ist ein toller Verein. Aber es gab keine Gespräche und gibt für mich keine Intentionen“, erklärt Deffke, und: „Gerüchte kann ich nicht beeinflussen.“ Bones, der nach dreijähriger Tätigkeit beim VfL momentan keine Rückendeckung durch den Vorstand verspürt, ist sich da nicht so sicher. „In jedem Gerücht steckt in der Regel ein Körnchen Wahrheit“, glaubt der 54-Jährige, den Vereinschef Holger Rupprecht für den kommenden Montagabend zum Gespräch gebeten hat. Ebenso wie die Mannschaft, die dann erfahren soll, ob der Vorstand die sportliche Zukunft des VfL wieder in der zweiten oder weiter in der dritten Liga sieht. Wobei angesichts der derzeit sehr angespannten finanziellen Situation beim VfL die Weichenstellung vorprogrammiert scheint.
Vorher aber steht am Sonntag ab 16 Uhr in der MBS-Arena das Landesderby auf dem Programm. „In dem sind wir von den Zahlen her der Außenseiter“, erklärt Bones. „Nachdem die Mannschaft im Dezember über unsere finanziellen Schwierigkeiten informiert wurde, haben wir aus den folgenden Spielen noch 3:9 Punkte geholt. Die vergangenen Wochen sind nicht spurlos an den Jungs vorübergegangen. Man merkt, dass die Truppe angeschlagen ist. Gerade in der momentan schwierigen Situation machen wir im Spiel Fehler, die uns vorher nicht passiert sind.“
Dazu kommt laut Bones die personelle Situation. Nach dem Weggang des Rückraumspielers Alexander Auerbach, dessen Lücke nicht geschlossen werden konnte, fällt der Ausfall der beiden verletzten Lars Melzer und Konrad Subocz besonders ins Gewicht. So wird auch gegen Oranienburg Spielregisseur Stephan Mellack besonders gefordert sein, der zuletzt beim 25:28 beim Tabellen-14. Stralsund mit acht Treffern noch die meisten Potsdamer Tore warf, mit seinen mittlerweile 33 Jahren aber dabei 60 Minuten durchspielen musste. Und Entlastung für ihn ist auch am Sonntag nicht in Sicht.
Jens Deffke verweist gerade auf Stephan Mellack, wenn er sein eigenes Team zum Außenseiter erklärt. „Allein Mellack hat mehr Bundesliga-Jahre an Erfahrung als meine ganze Mannschaft zusammen. Das trifft unter anderem auch auf Alexander Urban und auf den Österreicher Jürgen Suppanschitz im Tor zu“, argumentiert Oranienburgs Coach, der für morgen das komplette Team ankündigte, das Anfang Oktober daheim den VfL bezwang. Deffke freut sich auch schon auf die Potsdamer MBS-Arena. „Das ist ein Handball- Schmuckkästchen“, schwärmt er. M. M.
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