Sport: Geschenk nicht angenommen

Babelsberg 03 verlor in Ludwigsfelde ohne René Tretschok mit 1:2 Eine Viertelstunde vor Spielbeginn erklang ein schriller Pfiff. Rastislav Hodul ließ ihn ertönen. Der Trainer des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 versammelte seine Spieler auf Höhe der Strafraumgrenze und ließ noch einmal Torschüsse üben. Den Betrachter der folgenden Szenen beschlichen schon da erste Zweifel, war doch Bastian Zenk als siebter Schütze der erste, der den Ball im Netz unterbrachte. Aufgelegt wurde das Spielgerät von René Tretschok, der am Sonnabend im Ludwigsfelder Waldstadion nach fünf Verwarnungen zwangspausieren musste. Tretschoks Fehlen schlug gegen den ehrgeizigen Nachbarn derart ins Kontor, dass die Babelsberger vor der Pause nie die erforderliche Grundordnung in ihren Spielaufbau bekamen. Zwei, drei passable Torgelegenheiten ließen sich registrieren, ehe der Gastgeber vor 738 Zuschauern (ca. 400 aus Potsdam) durch Rocco Teichmann in Führung ging (41.). Einige Aktionen später beging der bereits verwarnte Kevin Meinhardt die Dummheit, sich vor einem Babelsberger Freistoß zu lange diskutierend in Ballnähe aufzuhalten. Meinhardt sah Gelb-Rot (44.) und der SVB vermittelte in der Anfangsphase der zweiten Spielhälfte den Eindruck, als wolle er dieses vom Gegner offerierte Geschenk annehmen. Fabiano (46.), Matthias Kindt (47./Pfosten) und Andreas Fricke (51.) hatten gute Einschussmöglichkeiten. Nachdem Björn Laars einen von Patrick Moritz getretenen Freistoß mit der Fußspitze in den Kasten lenkte (55.), schienen die Babelsberger auf dem rechten Weg. Trotz einer ungewohnten Vielzahl an Unzulänglichkeiten hatten sie jetzt größere Spielanteile. In der Offensive wirkten die Bemühungen zur Herbeiführung der Entscheidung fortan jedoch zu halbherzig. Andreas Fricke und Georg Froese hatten nicht ihren besten Tag. Gegen ihren früheren Verein wirkte insbesondere der in dieser Spielzeit bislang zehnfache Torschütze Andreas Fricke in gewisser Hinsicht gehemmt. Die Aufforderung von Abwehrchef Björn Laars, nun doch endlich einmal richtig dazwischen zu hauen, verpuffte. Die sich geschickt verteidigenden Ludwigsfelder nutzten schließlich einen Konter zur Entscheidung. An eine verunglückte Kopfball-Rückgabe von Bastian Zenk kam Christian Rauch irgendwie noch heran. Nulldrei-Keeper und Namensvetter Sebastian Rauch bekam den Ball nicht mehr rechtzeitig zu fassen (76.). Erfreulich, dass der SVB mittlerweile für das am 19. November stattfindende Heimspiel gegen den 1. FC Union trotz Live-Übertragung im rbb knapp 6000 Karten abgesetzt hat. Den weiteren Verlauf des Vorverkaufs wird der schwache Auftritt des SVB nicht ankurbeln. Vereinsintern gab es jedenfalls gestern einiges auszuwerten. Babelsberg 03: Rauch; Lukac (61. Hartwig), Laars, Grossert; Fabiano (83. Wedemann), Zenk, Lücke, Moritz, Kindt; Froese, Fricke (67. Röver).