Denkmalschützer haben das letzte Wort. Wenn sie sagen, dass etwas nicht schützenswert ist, dann ist das oft als solches hinzunehmen. Sie haben für ihre Entscheidungen zwar ein Handbuch mit Empfehlungen und Richtlinien, aber diese sind dehnbar. Daher ist die Abteilung der Potsdamer Denkmalpflege im vergangenen Jahr derart in die Kritik geraten, dass eine externe Untersuchung stattgefunden hat. Mit einem teils vernichtenden Ergebnis für die Verwaltung. Und erneut sorgt ein Anliegen und die Haltung der Denkmalpflege für Diskussion: fünf Original-Mauerteile stehen noch am Griebnitzsee. Das Denkmalamt will diese nicht unter Schutz stellen. Immer wieder sind Teile in den vergangenen Jahren verschwunden. Nun sind es so wenige, dass sie laut Denkmalamt nicht mehr unter Schutz gestellt werden können. Aber die kleine Fläche am Ufer des Griebnitzsees ist der letzte leicht erreichbare authentische Ort des Mauerverlaufs in der Landeshauptstadt. Er sollte daher als Ort der Erinnerung und des Gedenkens erhalten und unter Schutz der Stadt gestellt werden. Versehen mit Gedenktafeln und einer kleinen Ausstellung mit Bildern und Ereignissen zwischen 1961 und 1989 wäre er mehr als Touristenanlaufpunkt, nämlich ein Ort der Geschichte für Schüler und Lehrer.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: