WENDLANDS Sicht: Gesegnete Weihnachten
Weihnachten. Nun habe ich also die letzte Kolumne in den PNN vor Weihnachten 2012.
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Weihnachten. Nun habe ich also die letzte Kolumne in den PNN vor Weihnachten 2012. Also kein Schimpfen, kein Wort darüber, dass die Denkmalpflege in Potsdam nun unter der Bauaufsicht steht. Das wäre so, als ob der Zahnarzt unter die Aufsicht der Urologen kommt. Die Denkmalpflege gehört da nicht hin. Sie muss frei und unabhängig agieren dürfen und den Wert des Denkmals als Kulturleistung benennen, ja verteidigen. Ach ja, ich wollte ja nicht ermahnen oder schimpfen. Entschuldigen Sie bitte.
Also Weihnachten: Ja, was lese ich, die Politiker essen Gans oder Würstchen und Kartoffelsalat. Schön, dass Sie mit der Familie feiern, Geschenke austauschen oder wegfahren. Nur eine Auszeit, damit sie dann erholt weitermachen wie vorher? Ja, das ist doch aber nicht Weihnachten! Das ist doch nicht die Botschaft, die wir mit der Geburt des Kindes damals überliefert bekommen haben. Das sind Familienfeiern, gegen die ja gar nichts einzuwenden ist.
Ach ja, nicht schimpfen!
Weihnachten ist doch ein christliches Fest, Weihnachten, das ist die Geburt von Gottes Sohn. Weihnachten ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste des Kirchenjahres. Ohne Weihnachten kein Ostern. Christen und Nichtchristen feiern Weihnachten heute meist als Familienfest. Dieser Brauch geht auf Martin Luther zurück. Er wollte damit das Interesse auf Christus lenken. Doch heute geht dieser Brauch eher weg von der eigentlichen Botschaft:
Gott hat mit Christus seinen eigenen Sohn gesandt, um die Menschen zu erlösen. Ja, darüber sollten wir alle mal wieder nachdenken. Denn er hat Christus gesandt für alle Menschen. Für alle – Menschen! Nicht für Firmen, Banken, die Politik! F ü r j e d e n E i n z e l n e n – ohne Unterschied. Das ist revolutionär. Früher und heute.
Liebe Politiker, liebe Verantwortliche. Darüber möchte ich von euch was lesen. Was bedeutet für euch Weihnachten wirklich, welche Botschaft, nicht welches Essen? Darüber steht in der Bibel übrigens gar nichts drin. Das Essen war gar nicht wichtig. Der Raum schon. Weil niemand das Paar mit dem Kind wollte! Die brachten ja nichts ein, von denen war ja nichts zu erwarten – weil sie nichts hatten. Kein Geld, kein Reichtum. Kein Bankkonto, kein Grundstück, kein Vermögen – arm. Und doch brachten diese drei Menschen viel mehr, als man sich mit allem Geld dieser Welt, mit aller weltlichen Macht kaufen kann! Das ist der einzige überlieferte Grund, Weihnachten zu feiern!
Liebe Leser, liebe PNN, liebe Politiker, ich wünsche Ihnen allen Gesegnete Weihnachten! Ihr Christian Wendland.
Unser Autor lebt seit 1945 in Potsdam. Er studierte in Berlin und Dresden und ist seit 1968 als Architekt in Potsdam tätig.
Christian Wendland
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