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Von Henner Mallwitz: Gesicherte Tabellenspitze

Potsdams Judo-Damen gewannen klar – Männer wollen nach Niederlage nochmal angreifen

Stand:

Erwarteter Sieg und knappe Niederlage: Die Judoteams des UJKC Potsdam haben den Doppelkampftag in der 1. Bundesliga am Samstag ansehnlich gestaltet. Vor heimischem Publikum in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee setzten sich die favorisierten Damen des Vereins gegen den Aufsteiger PSV Rostock klar mit 6:1 durch. Die Männer hatten die SU Witten-Annen zu Gast und unterlagen 5:7.

Mit ihrem Sieg sicherten sich die Potsdamerinnen die Tabellenspitze. Am vergangenen Wochenende boten sie ihren Fans daheim zwar auch zwei siegreiche Kämpfe – allerdings war die Rollenverteilung da ziemlich klar. Das waren sie diesmal zwar auch – allerdings ging es interessanter auf der Matte zu. Einen Bundesliga- Einstand nach Maß feierte Wasilisa Prill, der Neuzugang aus Osnabrück. Sie setzte sich in der Gewichtsklasse bis 48 kg gegen die starke Saskia Obst durch und gewann ihren Kampf mit drei Wertungen in drei verschiedenen Techniken. „Sie ist eine echte Verstärkung für unser Team“, sagte Co-Trainer Frank Hölzerl, der neben Axel Kirchner am Mattenrand stand.

In der Klasse bis 57 kg bot zudem Stefanie Schulz einen beachtlichen Kampf und setzte sich gegen Weronika Karbowiak durch, die vom Bundesstützpunkt Frankfurt/Oder an die Küste gewechselt war. Lisa Elm wurde am Samstag erstmals in der 63er- statt in der gewohnten 57 er Klasse eingesetzt – sie erledigte ihre Aufgabe gegen Christina Kühn mit einem sehr schnellen Ipponsieg. Nicht zu vergessen der Auftritt, den Elisa Schmidtke dem Publikum bot: Mit einer Kokawertung beendete sie den Kampf gegen die aus Berlin gekommene Iljana Marzock.

Auch die Männer hatten sich einen Sieg versprochen, doch die verletzungsbedingten Ausfälle der Brüder René und Mario Schendel sowie Philip Dreschers hinterließen ihre Spuren. Da waren womöglich die eingeplanten Siege der beiden Polen Wincenty Krawczyk (bis 90 kg) und Przemyslaw Matjaszek (bis 100 kg) das Zünglein an der Waage. Aus denen wurde nämlich nichts – beide erkämpften nur ein Unentschieden. Silvio Paul musste gleich zwei Niederlagen gegen Stefan Oldenburg einstecken. „Der macht nichts anderes als Judo, ich gehe nebenbei noch arbeiten“, suchte der UJKC–Mannschaftskapitän nach einer Erklärung und fand sie schließlich. „Ich bin an meine Grenzen gestoßen – mehr war einfach nicht drin“, so der selbständige Sporttherapeut.

Auf der Matte gab es zudem ein Wiedersehen mit Karl Schöneburg, der zwar noch beim UJKC trainiert, inzwischen aber für Witten antritt. Und es gab eine unschöne Szene. Nachdem er den erst 17-jährigen Rewasi Nogaideli bezwungen hatte, riss er zum Unmut der Zuschauer in Siegerpose die Arme in die Höhe. „Das gehört sich einfach nicht“, befand auch Silvio Paul, der sich über Schöneburgs anschließende Niederlage gegen Norman Helm besonders freute.

Am kommenden Samstag empfängt der nun Fünftplatzierte UJKC den Tabellenführer JC90 Frankfurt/Oder. Ein Unentschieden bei gleichzeitiger Niederlage der Wittener bei Hertha Walheim würde den Potsdamern reichen, um in die Relegation einzugreifen. Angesichts der Ausfälle ein schweres Unterfangen.

Henner Mallwitz

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