Landeshauptstadt: „Gesichts- eintopf“ und frische Waffeln
Nauener Vorstadt - Keine Krippe. Kein Jesuskind.
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Nauener Vorstadt - Keine Krippe. Kein Jesuskind. Kein Stern. Nein, es geht um Manuela, und die ist ein totaler „Gesichtseintopf“. In der neuen Schule wird sie gemobbt und drangsaliert, denn die schicken Mädchen mit den neuen Handys und der vielen Schminke können ihren Kleidungsstil überhaupt nicht leiden.
Es ist kein typisches Weihnachts-Theaterstück, das die Kinder gestern auf dem Weihnachtsfamiliensonntag im „Malteser Treffpunkt Freizeit“ aufführten. „Wir wollen Stücke zeigen, die für die Kinder wirklich interessant sind und auch typische Probleme des Alltags widerspiegeln“, erklärt die kommissarische Leiterin des Treffpunkts Freizeit, Elisabeth Tänzler. „Dazu gehört eben auch Mobbing oder wie man neue Umstände meistern kann.“
An anderer Stelle des Familienfestes sah es da schon etwas weihnachtlicher aus: Das bekannte musikalische Multitalent und der gleichzeitige Poesiepreisträger aus Bergholz-Rehbrücke, Rolf Janssen, stimmte die Besucher mit Gitarren- und Dudelsackklängen auf das Fest ein. Nebenbei begeisterte der Weihnachtsmann Enrico mit seiner Road-Revue die Kinder und belohnte nicht nur die Kleinen, sondern ließ auch die Erwachsenen seine Rute spüren. Und wer vielleicht noch keine Geschenkidee für das Weihnachtsfest in zwei Wochen hatte, wurde ganz sicher auf dem Familienflohmarkt fündig. Dort boten etwa dreißig kleine, mit allerhand buntem Krimskrams vollgestopfte Stände die Möglichkeit, das heimische Kinderzimmer weiter mit Spielzeug-Burgen, Bilderbüchern, Gute-NachtKassetten oder Kuscheltieren zu füllen – und ließen so manches Kinderherz höher schlagen. Daneben gab es Weihnachtsbastelkurse und frische Waffeln.
Wie neue Umstände gemeistert werden können – dies ist nicht nur Thema des Kindertheaters. Auch der Treffpunkt Freizeit selbst wird sich im nächsten Jahr mit diesem Problem auseinandersetzen müssen. Dann nämlich führt das Bürgerhaus am Schlaatz die Einrichtung nach dem Austritt der Malteser weiter fort. Darin sieht Elisabeth Tänzler auch die große Aufgabe im nächsten Jahr: „Die ganze Belegschaft muss sich umorientieren und alle hoffen, dass wir uns mit dem neuen Betreiber gut zusammenfinden werden.“ Martin Gätke
Martin Gätke
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