ATLAS: Gespalten
Klimakiller gegen Jobkiller. Es ist nicht leicht, sich in der Diskussion um die Tagebaue in der Lausitz auf eine Seite zu schlagen.
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Klimakiller gegen Jobkiller. Es ist nicht leicht, sich in der Diskussion um die Tagebaue in der Lausitz auf eine Seite zu schlagen. Spektakulär und auch durchaus beeindruckend sind die immer originellen Aktionen der protesterprobten Umweltorganisation Greenpeace. Eine aufgeblasene Weltkugel, die über Potsdam schwebt und einmal mehr auf den Umweltfrevel von Kohlekraftwerken hinweist. Ebenso wie ein Gummidinosaurier, der vor dem Brandenburger Tor schwarze Ballons in die Atmosphäre pustet. Der Abbau von Kohle als Energielieferant ist sicherlich ein Auslaufmodell, aber in der konjunkturschwachen Region im Süden Brandenburgs eine der wenigen Branchen, die überhaupt noch Arbeitsplätze bietet. Ein Gewissenskonflikt, der sich schwerlich auflösen lässt. Wer beim Aktionsbündnis unterschreibt, ist zwar Umweltfreund, befördert aber auch, dass Menschen ihre Arbeit verlieren. Das zögerliche Unterschriftsverhalten, das die Aktivisten gegen den Tagebau beklagen, ist deshalb vielleicht nicht nur mit den zum Teil mangelhaften Möglichkeiten zu erklären. Vielmehr könnte es sein, dass viele in dieser Frage einfach gespalten sind.
Nicola Klusemann
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