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DIE AFFÄRE: Getarnte Recherchen

Hintergrund der Spitzel-Affäre ist der Vorwurf, Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen habe 2001 die damalige städtische Gewoba und deren Chef, Horst Müller-Zinsius, vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme heimlich ausspionieren lassen. Den Bericht hat die Berliner Firma „UP Sicherheitsmanagement“ angefertigt, dessen Chef Uwe Petzold ehemals hauptamtlich für die Stasi arbeitete.

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Hintergrund der Spitzel-Affäre ist der Vorwurf, Stadtwerke-Chef Peter Paffhausen habe 2001 die damalige städtische Gewoba und deren Chef, Horst Müller-Zinsius, vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme heimlich ausspionieren lassen. Den Bericht hat die Berliner Firma „UP Sicherheitsmanagement“ angefertigt, dessen Chef Uwe Petzold ehemals hauptamtlich für die Stasi arbeitete. Müller-Zinsius soll den dreiseitigen „Zwischenbericht“ im November 2010 mit einem anonymen Schreiben samt Hinweis auf Paffhausen als Urheber im Briefkasten gefunden haben. Er habe Jakobs im Dezember 2010 informiert, dieser gab bei Rechtsanwalt Joachim Erbe einen Prüfbericht in Auftrag, der seit April 2011 vorliegt, aber bisher geheim ist. Aufsichtsratschef des EWP-Vorläufers EVP war 2001 der damalige Oberbürgermeister und heutige Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Regierungssprecher Thomas Braune sagte auf Anfrage, Platzeck habe von der Spitzelei, so sie denn stattgefunden habe, keine Kenntnis. In dem Spitzel-Bericht wird anhand „legendierter“ – getarnter – Gespräche mit Mitarbeitern vor allem die vermeintliche Lage der Gewoba analysiert. Es herrsche ein „frostiges Betriebsklima“. Müller-Zinsius wird als „cleverer wie sein Vorgänger“ eingeschätzt. Ihm werde aber unterstellt, dass er die „Tradition der persönlichen Vorteilsnahme“ weiterführe. Der Bericht kündigt „weitere Maßnahmen“ an. Von der „,Befragung’ weiterer Mitarbeiter“ werde jedoch „vorerst Abstand genommen“. SCH

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