Landeshauptstadt: Geteiltes Gedenken
Volkstrauertag: Auch in diesem Jahr gesonderte Veranstaltung der Kampagne
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Auch in diesem Jahr wird es auf dem Neuen Friedhof zwei parallele Veranstaltungen zum Volkstrauertag geben. Die Kampagne gegen Wehrpflicht setzt dem offiziellen Gedenken durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und durch die Stadt Potsdam am Sonntagmittag ein Treffen am Stein für die 300 in Potsdam verstorbenen Zwangsarbeiter entgegen. Sie fordert eine Gedenkstättenpolitik, die zwischen den Soldaten, die Hitler folgten, und den vom nationalsozialistischen Regime verfolgten Opfergruppen, zwischen Tätern und Opfern klar unterscheidet. Wie Organisator Falk Richter den PNN mitteilte, werden auf der diesjährigen Feier Shura Toletzkaja, die das KZ Ravensbrück durchlitten hat, und der kommunistische Widerständler Peter Ginal sprechen.
Im Unterschied dazu gilt das Gedenken des Volksbundes allen Opfern, so auch den Bombentoten des Luftangriffs vom 14. April 1945. Um 11.50 Uhr sprechen in der Großen Feierhalle des Neuen Friedhofes Ministerpräsident Matthias Platzeck und der russische Botschafter Vladimir Kotenev. Anschließend findet an der Kriegsgräberstätte eine Kranzniederlegung mit Generalsuperintendent Hans-Ulrich Schulz statt. Die Feiern beginnen bereits um 11 Uhr auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof Bassinplatz, wo Oberbürgermeister Jann Jakobs das Wort ergreift.
Schon am heutigen Donnerstag startet der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seine diesjährige Haus- und Straßensammlung. Den Auftakt gibt von 16 bis 18 Uhr eine Aktion in den Bahnhofspassagen. Am 13. November findet um15 Uhr in der Großen Feierhalle ein Benefizkonzert mit Bernd Schütze (Trompete) und Bertrand Fromageot (Orgel) statt, die unter anderem Werke von Bach, Brahms und Purcell spielen. Dazu sind alle Potsdamer eingeladen.
Wie der Landesvorsitzende des Volksbundes, Herbert Knoblich, mitteilte, kommt die Sammlung der Herrichtung und Pflege von Kriegsgräberstätten vor allem in Osteuropa und Frankreich zugute. Dazu veranstaltet der Volksbund internationale Jugendlager. So konnte im Oktober in Beresa der erste Sammelfriedhof für deutsche Gefallene in Weißrussland eingeweiht werden. Für 2006 ist ein deutsch-russisches Jugendlager in Halbe mit seinem großen Soldatenfriedhof vorgesehen. E. Hoh
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