Aus dem GERICHTSSAAL: Gewaltorgie nach einem Diskobesuch
Eifersucht als Motiv: Drei Jahre Bewährung
Stand:
Nachtliche Gewaltorgie auf dem Parkplatz einer Disko in der Innenstadt: Markus M.* (23) verliert die Beherrschung, als er seinen „Nachfolger“ am 17. Februar, morgens gegen fünf Uhr, in trauter Zweisamkeit mit seiner Ex-Freundin im Auto sieht. Der Lehrling und ein Kumpel, dessen Namen Markus M. nicht nennen will, reißen die Tür des Gefährts auf, zerren den auf dem Beifahrersitz Befindlichen heraus, prügeln und treten auf den total Überraschten ein. Der Arzt wird ihm später eine Platzwunde am Kopf, eine lädierte Augenbraue, Schwellungen im Gesicht und ausgeprägte Hämatome am gesamten Körper bescheinigen. Auch die einstige Geliebte des Wüterichs bekommt ihr Fett weg. „Ich wollte meinem neuen Partner helfen, habe meine Arme schützend um seinen Kopf gelegt“, berichtet Svenja S.* (22) im Zeugenstand. Die wurden danach grün und blau. Markus M. hatte einfach dagegen getreten.
Amtsrichter Wolfgang Peters sanktioniert das brutale Tun mit neun Monaten Freiheitsstrafe, ausgesetzt zu dreijähriger Bewährung. Außerdem hat Markus M. 500 Euro Schadenswiedergutmachung an sein Opfer zu zahlen.
„Ich habe mich in meiner Ehre gekränkt gefühlt“, begründet der wegen gefährlicher Körperverletzung Angeklagte seinen Ausraster. Welches Motiv den Mittäter trieb, die Fäuste ebenfalls zu schwingen, bleibt im Dunkeln. „Ich war dreieinhalb Jahre mit Svenja zusammen. Dann hat sie mit mir Schluss gemacht“, so Markus M. Um sich abzulenken sei er in die Disko gegangen, habe mehr getrunken, als ihm gut tat. Plötzlich sei Svenja mit ihrem Neuen aufgetaucht. „Ich wollte ihn verprügeln“, bekennt Markus M. freimütig. „Vielleicht wäre es besser gewesen, mit ihm zu reden. Dann würde ich heute nicht hier sitzen.“
„Markus hat uns in der Disko schon immer böse Blicke zugeworfen“, erzählt Svenja S. Als sie mit ihrem neuen Freund ins Auto gestiegen sei, hätten ihr Ex und ein anderer junger Mann bereits gewartet. „Markus schrie: Schlampe, du betrügst mich! Dabei ging die Trennung von beiden Seiten aus. Wir hatten schon die ganzen letzten Monate Stress.“ Kaum im Fahrzeug, sei die Beifahrertür aufgerissen, ihr Bekannter mit Fäusten und Füßen malträtiert worden, erinnert sich die Angestellte. „Für den Angriff auf mich hat sich Markus hinterher entschuldigt.“ Erst sei er von den „beiden Herren“ als Schwein beschimpft, dann tätlich angegriffen worden, erzählt das Opfer in wohlgesetzten Worten. „Die hatten es vorrangig auf meinen Kopf abgesehen.“ Irgendwann habe er sich befreien und flüchten können. Der Staatsanwalt spricht von einem Eifersuchtsdrama, angeheizt durch übermäßigen Alkoholgenuss. Der sei allerdings nicht strafmildernd zu werten (*Namen geändert). gh
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