Von Juliane Wedemeyer: Gewerbegebiet Kirchsteigfeld
Neben Wohnhäusern entsteht am Kirchsteigfeld der erste Gewerbebau: Eine Kühlhausfirma zieht dorthin
Stand:
Kirchsteigfeld - Auf der Brache im Kirchsteigfeld siedelt sich das erste Unternehmen an. Pakt – Potsdamer Anlagenbau und Kältetechnik GmbH heißt der Betrieb. Er stellt Kühl- und Lagerhäuser für Wurst- und Käsefabriken, Fleischereien und Brauereien her. Im Juni legte die Firma den Grundstein für ihr zweigeschossiges Bürogebäude und das rund 7000 Quadratmeter große Lager. Seitdem wird gebaut. Derzeit hat Pakt seinen Sitz noch am Raubfang in Bornim. Seit das Unternehmen sich auf mittlerweile 50 Mitarbeiter vergrößert hat, sei der Raum in Bornim zu eng geworden, erklärt Pakt-Geschäftsführer Rainer Lingner den Umzug.
Die Anwohner des Kirchsteigfelds müssten aber keinen Industrielärm befürchten, sagte Lingner auf PNN-Anfrage. Die Kühlhäuser würden vor Ort bei den Kunden gebaut. Im Kirchsteigfeld würden künftig nur einzelne Teile für die Anlagen entstehen. „Dafür wird in dem Gebäude auch eine Werkstatt eingerichtet, das ist aber mehr eine Manufaktur“, sagte der Pakt-Chef. Die Stadtverwaltung jedenfalls begrüße „aus städtebaulicher Sicht“ die Ansiedlung der Firma, sagte Stadtsprecher Hartmut Kreft. Sie sei der erste Schritt zu der von Beginn an gewollten stärkeren Nutzmischung.
Obwohl ein Bebauungsplan das Gelände östlich der Autobahn 115 seit 1993 als gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet ausweist, hatte sich bislang kein Unternehmen dafür ernsthaft interessiert. Nun soll gleich eine zweite Firma dort bauen wollen, vermuten Anwohner: Sie glauben, dass die Baumarkt-Kette Hornbach dort ein Grundstück gekauft hat. Dafür spräche, dass auf dem Areal jetzt ein Stück Land eingezäunt wurde. „Dass wir dort ein Grundstück gekauft haben, ist ein Gerücht“, sagte Hornbach-Sprecherin Ursula Dauth. „Wir sind zwar an einem zweiten Standort in Potsdam interessiert, aber noch sind wir auf der Suche.“ Die Stadtverwaltung wollte sich gestern nicht dazu äußern.
Weiter geht es im Kirchsteigfeld auch mit dem Wohnungsbau. Der von internationalen Architektenteams konzipierte Stadtteil Kirchsteigfeld hat bereits 7000 Einwohner. Die skandinavische Baufirma NCC, die auch am Bornstedter Feld Doppelhäuser plant, will südlich des Hirtengrabens zusätzlich auf 25 000 Quadratmetern 100 Reihen- und Doppelhäuser errichten – die so genannten Kirchsteigterrassen. 16 Millionen Euro koste das Vorhaben inklusive Grundstück, sagte NCC-Sprecherin Ulrike Schenke. Zehn Häuser habe ihr Unternehmen bereits verkauft. Im April hatten die Bauarbeiten begonnen. Die Grundstücke sind zwischen 120 und 320 Quadratmetern groß und kosten mit Haus ab 158 900 Euro. Die neuen Eigentümer seien vor allem Nachbarn aus dem Kirchsteigfeld und Babelsberger, sagte Schenke. Spätestens im Frühjahr 2009 sollen die ersten 19 Häuser an der Liese-Meitner-Straße fertig sein.
Zwar plane NCC bis Ende 2011 alle 100 Häuser zu bauen. Doch nach den ersten 19 Gebäuden ist vorerst Schluss. „Wir bauen erst weiter, wenn die Hälfte der Grundstücke verkauft ist“, sagte Schenke.
Juliane Wedemeyer
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: