Landeshauptstadt: Gewerkschaft und Klinikum streiten
Tarifverhandlungen: Verdi sieht kein verhandlungsfähiges Angebot
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In den Tarifverhandlungen am kommunalen Klinikum „Ernst von Bergmann“ gibt es offenen Streit. Der Anlass ist die Offerte, die die Geschäftsführung des Hauses an die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gemacht hat – offensichtlich interpretieren beide Seiten dieses Angebot deutlich anders.
Aus Sicht der Geschäftsführung des „Ernst von Bergmann“ geht es um eine „Erhöhung der Entgelte um 3,7 Prozent bis 2015, gezielte Maßnahmen im Bereich der Personalentwicklung sowie die weitere Verbesserung der sozialen Rahmenbedingungen und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, wie Klinikumsprecherin Damaris Hunsmann erklärte.
Ihr widersprach am Montag Verdi-Verhandlungsführer Ivo Litschke: „Wenn dem so wäre, hätten wir ja endlich ein verhandlungsfähiges Angebot – aber das, was uns zuletzt angeboten wurde, ist davon meilenweit entfernt.“ Vielmehr habe die Arbeitgeberseite ab Mai 2012 „bei einer Laufzeit von 39 Monaten bestenfalls Entgeltsteigerungen von 1,8 Prozent“ angeboten. Dieses Angebot liege noch unter der Preissteigerungsrate. Auf Anfrage sagte Hunsmann, die Verdi-Zahlen seien aus ihrer Sicht nicht korrekt: „Es geht um eine Steigerung um 3,7 Prozent.“
Tatsächlich liegt aber auch dieses Angebot unter der Forderung, mit der Verdi in die Tarifverhandlungen eingestiegen ist – man wolle acht Prozent mehr Lohn bei einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren erreichen, so Litschke. Bei den Verhandlungen geht um rund 1300 Mitarbeiter in Bereichen wie Pflege und Verwaltung. Die Gewerkschaft wolle die Beschäftigten nun in Mitgliederversammlungen über den Verhandlungsstand informieren. Zudem wolle Verdi einen Termin, indem der Geschäftsführung nochmals „der Ernst der Lage“ verdeutlicht werden solle, so Litschke. Beim letzten Streik am Klinikum vor zwei Jahren war das Service-Personal in den Ausstand getreten. HK
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