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Landeshauptstadt: Gewerkschaftssitz jetzt im Musikerhaus

Gestern wurden die neuen Räume in der Breiten Straße eingeweiht / Unterm Dach ist noch Platz

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Innenstadt – Wer die Regionalbüros von DGB, IG Metall, IG Bau, der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten und die DGB Rechtsschutz GmbH im neuen Haus Breite Straße 9a aufsuchen will, findet sie an altbekannter Stelle wieder. Denn zu DDR-Zeiten gab es um die Ecke in der Dortustraße bereits ein Haus der Gewerkschaften mit allen Segnungen, die der FDGB bereit halten durfte. Nach der Wende verblieben einige Gewerkschaften dort, andere zogen aus und schließlich belegte das Wissenschaftsministerium das Gebäude. Die Stiftung Großes Waisenhaus machte den Gewerkschaften deshalb ein anderes Angebot mit dem Musikerhaus, das seit Oktober 2007 aufwändig saniert worden ist. Sozusagen bis auf den letzten Drücker und leider auch mit einer unerwünschten Überraschung. Denn just zum gestrigen Einweihungstag fiel die Heizung aus. Allerdings ein reparabler Schaden, wie Hausherr Jürgen Pankonin, Geschäftsführer der Stiftung, versicherte. 400 000 Euro hat sie für die Haussanierung eingesetzt.

„Am Donnerstag haben wir noch nicht daran geglaubt, dass wir heute die Räume präsentieren können“, sagte Detlef Baer, DGB-Vorsitzender der Region Mark Brandenburg. Doch mit vereinten Kräften sei es gelungen. Und auf Gemeinsamkeit, das Nutzen von Synergien und das Bündeln der Kräfte will er auch in Zukunft setzen. Für Hilfesuchende sei es ein Haus der kurzen Wege. Man wolle aber nicht nur organisieren und beraten, sondern zum Zentrum des gewerkschaftlichen Arbeit und des sozialen Engagements werden. Dazu würden Veranstaltungen und Ausstellungen beitragen. Als erstes sind Plakate über Alltagsrassismus zu sehen. Unterm Dach sei übrigens noch Platz frei für weitere Arbeitnehmervertretungen, so Baer.

Der DGB-Bundesvorsitzende Michael Sommer konnte die Freude über das hessische Wahldebakel für Koch nicht verhehlen. Er sei froh, dass man mit plumper ausländerfeindlicher Politik keine Wahlen mehr gewinnen könne, erklärte er. Die Einweihung des neuen Gewerkschaftssitzes nannte er ein Zeichen für ein gebündeltes Eintreten für die Arbeiterinteressen. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck wünschte den Gewerkschaften in Anspielung auf die frühere Bestimmung des Hauses, dass in der Gewerkschaftsarbeit „viel Musik drin sein“ möge. Auch wenn man manchmal als Arbeitgeber mit den Gewerkschaften selbst streite, könne er sich eine Zukunftsgestaltung ohne sie nicht vorstellen.

Sven Alisch von der DGB Rechtsschutz GmbH erklärte, dass imVorjahr 6076 Arbeits- und Sozialrechtsfälle ausgefochten wurden und man dabei 14, 1 Millionen Euro Forderungen erstritten habe. dif

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