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Sport: Gewichtige Kleinigkeiten

28:33-Niederlage in Hamm: VfL-Handballer mit Fortschritten aber ohne Punkte im Abstiegskampf

Stand:

Hans Range hat wohl mehr VfL-Spiele gesehen als jeder andere in der Landeshauptstadt. Viele der Spieler kennt der ehemalige Objektleiter der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee bereits von Kindesbeinen an. Auch zum Zweitliga-Auswärtsspiel des 1. VfL Potsdam gegen den ASV Hamm war der Rentner, dessen Interesse an der Mannschaft weit über das Fan-Dasein hinausgeht, pünktlicher am Treffpunkt als die meisten Spieler. Seine lange Erfahrung als Zuschauer von VfL-Spielen gestattet es ihm wie keinem Zweiten, nach Spielende mit den Aktiven zu fachsimpeln. So waren sich Hans Range und Kreisläufer Marc Thiele in ihrer kurzen gemeinsamen Spielanalyse zu Beginn der Rückfahrt schnell einig. „Wenn wir nicht jeden Punkt so bitter nötig hätten, würde sich keiner übermäßig wegen der 28:33-Niederlage grämen. Die Mannschaft hat insgesamt betrachtet gut gespielt, nur ein paar Kleinigkeiten fehlten letztlich zum Erfolg“ , so Range.

Dass es sich dabei um im Handballsport elementare Kleinigkeiten handelte, war indes auch Hans Range nicht entgangen. „Im Torabschluss waren wir viel zu sorglos“, konstatierte Potsdams Trainer Pawel Kaniowski auf der Pressekonferenz nach Spielende. Bereits in Hälfte eins ließ der Tabellenvorletzte zahlreiche gute Einwurfmöglichkeiten ungenutzt. Über ein halbes Dutzend Mal schepperte dabei der Ball an Pfosten und Latte des gegnerischen Gehäuses. Dessen ungeachtet bestimmten die Brandenburger das Spielgeschehen über weite Strecken der ersten dreißig Spielminuten. Und das nicht nur, weil Torwart Christian Pahl eine überzeugende Leistung ablieferte. Immer wieder fanden Potsdams Rückraumspieler den freien Nebenmann und speziell den erfolgreichen Weg durch das gegnerische Abwehrzentrum, wie Hamms Trainer Kai Rothenpieler hinterher an der Defensive seines Teams monierte. In Minute 26 führte der VfL mit drei Toren (16:13), verspielte diesen Vorsprung jedoch wieder bis zur Halbzeit, die schließlich mit 18:17 an die Gastgeber ging.

Bis zur vierzigsten Spielminute (21:23) waren die abstiegsbedrohten Gäste von der Havel absolut im Geschäft, wie es Kaniowski später ausdrückte. Dann nutzten die Gastgeber kurze Schaltpausen und den verloren gegangenen Schwung im Potsdamer Angriff und bauten ihren Vorsprung auf fünf (29:24/ 49.), später sogar auf sechs Treffer aus (31:25/ 52.). „Wir haben unsere Chancen nicht konsequent genug genutzt und zudem in Überzahl zu nachlässig gedeckt“, bilanzierte Potsdams Trainer abschließend.

Im Bezug auf die kommenden Wochen ist sich Pawel Kaniowski durchaus bewusst, dass auf seiner Mannschaft nun ein unerhörter Druck lastet. „Wir haben jetzt drei Heimspiele gegen Bernburg, Dessau und Magdeburg. Wollen wir den Klassenerhalt schaffen, müssen in jedem Fall Punkte her“ , so der Pole, dem der Aufwärtstrend seiner Mannschaft dafür dennoch Anlass zur Zuversicht gibt.

VfL: Pahl (1), Herholc; Pohlack (3), Melzer (5), Galus (2), Kuhnigk, Bolduan (6), Kaniowski (1), Wendlandt (1), Thiele, Tluczynski (5), Baumgart (4/2). PNN

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