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Will es nochmal wissen. Katrin Wagner-Augustin vom KC Potsdam.

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Sport: Gewohnt starke Mutter

Katrin Wagner-Augustin und weitere Potsdamer Kanuten dominierten in Duisburg

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Duisburg - Glücksbringer Emil durfte diesmal nicht mit. Mama Katrin Wagner-Augustin paddelte am Wochenende in Duisburg um die Qualifikation für die Heim-WM der Kanuten, ihr eineinhalbjähriger Sohn besuchte anders als noch bei den Olympischen Spielen in London diesmal seine Oma in Dresden. Aber auch ohne die fast schon obligatorische Vor-Ort-Unterstützung ihres Sohnes überzeugte die 35-Jährige vom KC Potsdam bei der ersten nationalen Ausscheidung und erarbeitete sich eine prima Ausgangsposition für einen WM-Startplatz.

„Ich bin superzufrieden, weil ich vorher nicht einschätzen konnte, wo ich stehe“, sagte Wagner-Augustin. Im vergangenen Sommer war sie mit dem Kajak-Vierer der Frauen in London Zweite geworden und hatte damit ihre sechste Olympiamedaille geholt. Viermal Gold, einmal Silber und einmal Bronze seit Sydney 2000 sind allein schon Ausdruck genug von Wagner-Augustins Klasse im schmalen Kajak. Auch deshalb verwarf sie – anders als von vielen erwartet – im Herbst rasch Gedanken an ein Karriereende nach dem London-Erlebnis. Zumindest die WM im August vor Duisburger Publikum will sie noch mitnehmen.

Nach einer Babypause 2011 kämpfte sie sich im vorigen Jahr mit großen Anstrengungen zurück. Das Ziel: unbedingt noch mal olympisches Feeling erleben zu dürfen. Und Medaillen holen. „Das olympische Motto, wonach dabei sein alles ist, zählt längst nicht mehr. Es geht um Erfolge.“ Auch im Sommer bei Wagner-Augustins vielleicht letzter Mission – den Welttitelkämpfen am Niederrhein.

Mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen in den ersten nationalen Qualifikationsläufen über jeweils verschiedene Distanzen bestätigte sie am Wochenende ihre Ambitionen. Zusammen mit den London-Goldmedaillengewinnern Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) dominierte sie die Kajak-Konkurrenz der Frauen. Bei den Männern waren bei den ersten Testläufen der Wettkampfsaison Potsdams Olympiasieger Sebastian Brendel (Canadier-Mittelstrecke), Neu- Canadier-Sprinter Stefan Holtz aus Leipzig sowie Tom Liebscher aus Dresden und Ronald Rauhe aus Potsdam (jeweils Kajak-Sprint) sowie Max Hoff aus Essen (Kajak-Mittelstrecke) ganz vorn dabei.

„Ich bin mit Katrin sehr zufrieden. Sie hat zwar bisher nicht optimal trainieren können, aber die vielen Trainingsjahre kommen ihr entgegen“, meinte Bundestrainer Reiner Kießler. Bis Mitte Mai will er ein vorläufiges WM-Team zusammenstellen. Die Bootsbesetzungen sind abhängig von den Leistungstests der nun zu Ende gegangenen ersten nationalen Ausscheidung sowie der zweiten vom 3. bis 5. Mai. Dass vor allem die London-Olympiasieger die Chance aufs Großereignis im eigenen Land nicht einfach so herschenken wollten, wurde schon zum Auftakt deutlich. Katrin Wagner-Augustin hat ihre Rolle als drittstärkste Kajak-Frau hinter den K2-Olympiasiegern Dietze und Weber untermauert. dpa/PNN

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