Von Michael Meyer: Gewolltes Traumtor
Sven „Jimmy“ Hartwig traf beim VfL Wolfsburg II aus 25 Metern für den Regionalligisten Babelsberg 03
Stand:
Das Lob kam vom Chef persönlich: „Der Jimmy kann das, der hat solche Freistöße drauf“, meinte Cheftrainer Dietmar Demuth am Freitagabend nach dem 2:0 (0:0)-Sieg seines Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 beim VfL Wolfsburg II. Im Stadion am Elsterweg hatte Sven „Jimmy“ Hartwig die Nulldreier mit einem 25-Meter-Freistoß von links in Führung geschossen (62.), ehe Patrick Moritz kurz vor Ultimo zum Endstand abstaubte (86./PNN berichteten). Die rund 70 Babelsberger Fans unter den 210 Zuschauern jubelten, denn damit war Nulldrei zwischenzeitlich wieder Spitzenreiter. Gestern zog zwar Holstein Kiel durch ein 2:0 beim VFC Plauen – am kommenden Sonntag Gast in Babelsberg – wieder vorbei, doch der SVB hat ja noch das Nachholspiel am Mittwoch dieser Woche gegen den Tabellenvierten Hallescher FC
„Jimmy“ Hartwig ist vor der nun anstehenden englischen Woche nicht bange. „Sicher wird es schwer, aber wenn man wie wir so erfolgreich ist, lässt es sich leichter aushalten“, meinte der 24-jährige Mittelfeldspieler, der am Freitagabend mit seinem zweiten Saisontor seine schon im Frühjahr offenbarte Treffsicherheit wieder in Erinnerung brachte. Nachdem er an der linken Seite vom Wolfsburger Daniel Reiche zu Fall gebracht worden war, legte er sich das Leder zurecht und zirkelte es in den langen rechten Dreiangel. „Das war so gewollt. Ich habe vorher noch zu Christopher Kolm gesagt: Ich schieße jetzt direkt“, erzählte der Babelsberger später. „Ich hatte nämlich gesehen, dass Wolfsburgs Torwart von mir aus gesehen ziemlich weit links stand. Er hat wohl mit einer Flanke gerechnet. Aber ich habe den Ball auch optimal getroffen.“ Letztmals sei ihm ein solcher Treffer – VfL-Trainer Bernd Hollerbach sprach später von einem Traumtor – während seiner Zeit beim damaligen Oberligisten FC Carl Zeiss Jena gelungen. „Solche Dinge klappen halt, wenn man oben steht“, so Hartwig.
Sein Tor fiel am Freitag zur rechten Zeit, denn Wolfsburg hatte nach der Pause das Zepter übernommen. „Nach einer guten ersten Halbzeit hatten wir nicht richtig ins Spiel zurückgefunden“, erklärte Hartwig. Nach seinem Tor musste der Gegner offensiver spielen – das öffnete Räume. Außerdem bewies Demuth erneut ein goldenes Händchen. Er wechselte Clemens Lange und Matthias Rudolph ein, die das zweite Tor vorbereiteten. Rudolph flankte vors Gehäuse, Langes Kopfball konnte VfL-Keeper Patrick Platins nur noch vor Moritz“ Füße abwehren, und der 31-Jährige bedankte sich mit seinem fünften Saisontreffer. Damit ist er jetzt erfolgreichster SVB-Torschütze.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: