Landeshauptstadt: Gewürze erriechen
Auf Schatzsuche in der Berufsschule im Inselhof
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Am Schlaatz - Unter dem Motto „Schatzsuche statt Fehlersuche“ präsentierte sich am Freitag die Berufsschule des Internationalen Bundes in Potsdam. Zum Tag der offenen Schultür begrüßte Christian Paul, der Schulsprecher, alle Gäste am Eingang. Ausgestattet mit einer Schatzkarte ging es danach daran die „Schätze“ der Schüler auszugraben. Die vielen Dinge, die sie im Unterricht kennen gelernt hatten, wurden auf verschiedenen Stationen vorgestellt, erklärt und in Projektarbeit von den Schülern betreut. Neben der Ausbildungsvorbereitung in den Bereichen Gartenbau, Gastronomie und Gesundheit und Soziales bietet die Schule auch eine Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter. So konnte man bei den Gartenbauern lernen einen Wohngarten zu planen, im Café mit allen Sinnen Kuchen essen, aber auch Gewürze erriechen oder bittere, salzige und süße Substanzen erschmecken.Auch bei den Tiefbaufacharbeitern konnten die Besucher Materialien für Straßen und Wege testen, anheben, anfassen und sich aber auch erklären lassen, wie ein Gartenweg verfugt sein sollte. An anderen Stationen erfuhr der Schatzsuchende, wie es ihm in der Wüste ergehen könnte und wie Wüstenblumen unter extremen Bedingungen überleben. Auch Bewegung und Sport kamen nicht zu kurz, Fußball und Tischtennis wurden gespielt und im Anschluss gab es eine Bratwurst.
Als ganzheitliches Wesen zu leben, zu lernen und zu forschen steht im Mittelpunkt der Schulerziehung, sagte Claudia Lewerenz von der Schulleitung. Vor allem sozial benachteiligte Jugendliche sollen in der Schule des Internationalen Bundes eine Chance bekommen. Den Jugendlichen soll wieder Mut gut gemacht werden zu träumen und vielleicht so manch ungerechtes „Das kannst du nicht!“ zu überwinden. Lernen, so Monika Kaufmann, die Geschäftsführerin des Bundes, sollte Spaß machen. Nur wer erfährt, dass lernen Spaß macht und gut tut, der wird ein Leben lang weiter lernen. Die Lehrer in der Berufsschule des Internationalen Bundes sind, so sagt sie, keine Stundenlehrer sondern Pädagogen mit Herzblut. Die Pädagogin Claudia Lewerenz sagt: „Bei uns sitzen die Schüler in der ersten Reihe!“ Es würden keine Klassen unterrichtet sondern Schüler, das heißt, die individuelle Förderung der Stärken der Schüler stehe im Vordergrund. Sie sollten gerne und selbständig lernen.
In fast familiärer Atmosphäre klingt der Tag der offenen Tür gegen Mittag aus. Der Schülersprecher verabschiedet die Gäste. Nur wenige waren gekommen – die 9. und 10. Klässler sind noch unterwegs auf Klassenreisen und viele Gäste somit ausgeblieben. Die Tradition des Tages der offenen Tür soll nun aber im Inselhof Einkehr halten und alljährlich zu geeigneterem Termin begangen werden.
Am Ende der Schnitzeljagd von Station zu Station lautet die Einladung an alle 9. und 10. Klässler „Das ist meine neue Schule, ich freue mich darauf!“
Sara Merdian
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