ATLAS: Gezüchtet
ATLAS Jan Brunzlow über die Veränderung von Pflanzengenen Die Kartoffeln im Supermarkt sind mehlig, süß oder (überweiegend) fest kochend. Eine Sorte fehlt jedoch.
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ATLAS Jan Brunzlow über die Veränderung von Pflanzengenen Die Kartoffeln im Supermarkt sind mehlig, süß oder (überweiegend) fest kochend. Eine Sorte fehlt jedoch. „Max Planck Golm“, mit dem Hinweis, genetisch verändert zu sein. Was würde passieren, wenn ein solches Schild am Marktregal hängt? Sie bliebe wohl liegen. Am Sonnabend lud das Institut zum Blick hinter die Kulissen und in die Genkette ein. In Golm müssen Kartoffelfelder inzwischen mit Kameras und Wachschutz bestückt werden, damit Forscher die Auswirkungen der Veränderung untersuchen können. Durch Anschläge wird hier genau denen Schaden zugefügt, die zwar nicht für, aber im Sinne des Verbrauchers arbeiten – um Gefahren durch Genveränderungen zu erkennen und zu beseitigen. Was ist gegen eine Kartoffel einzuwenden, die einen höheren Stärkegehalt hat und umweltunabhängiger wächst? Wenig, aber gekennzeichnet muss sie sein. Denn der Verbraucher muss selbst entscheiden dürfen, welche Art der Kartoffel er isst: sowohl in Reinform als auch bei Speisestärke. Wie in den vergangenen Jahrmillionen wird sich auch künftig alles Leben genetisch verändern: ohne Genetik wohl eher zufällig, durch Menschenhand wahrscheinlich etwas schneller und selektiv. Mit den Züchtungen ist jedenfalls die Angst vor Genfood mit gezüchtet worden – oft zu Unrecht.
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