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Landeshauptstadt: Gibt Potsdam Bobigny auf?

Neue Partnerschaft mit Sansibar 2017 angepeilt

Potsdam überlegt erstmals, eine Städtepartnerschaft wieder aufzugeben: Aus dem französischen Bobigny habe es auf verschiedene Anfragen seitens der Landeshauptstadt bereits seit dem vergangenen Jahr keine Rückmeldung mehr gegeben. Deshalb wolle man die 1974 geschlossene Partnerschaft nun nicht weiter aktiv verfolgen. Das sagte Stadtmarketingchefin Sigrid Sommer am gestrigen Freitag vor Journalisten. Sommer vermutet wirtschaftliche oder stadtinnere Probleme in Bobigny.

Umso erfreulicher verlaufe die neue Partnerschaft mit Versailles. Wie bereits berichtet wurde die Kooperation zwischen den beiden ehemaligen Residenzstädten im Juni unterzeichnet. Erste Aktivitäten des Freundeskreises Potsdam-Versailles e.V. gab es bereits davor. So nahm der Verein an den Festlichkeiten zum 53. Jahrestag des Elysée-Vertrages in Versailles im Januar teil. Auch zu den Musikfestspielen Potsdam, die in diesem Jahr unter dem Motto Frankreich standen, kamen Gäste aus der Partnerstadt. Weitere Aktivitäten seien bereits in Planung.

Auch die Partnerschaft mit Perugia in Italien verläuft laut Sommer gut. Für den im März dieses Jahres aufgelösten Freundschaftsverein für die Beziehung zwischen den beiden Städten, Il Ponte, gibt es bereits einen Nachfolger, so Sommer. Der Freundeskreis Potsdam-Perugia werde im September seine Auftaktveranstaltung feiern und wolle sich mehr auf die Stadt Perugia konzentrieren.

Ein langjähriger Bekannter aus Perugia, Weihnachtsmarkt-Händler Giacomino Domenico, ist sogar nach Potsdam gezogen. Der Gastronom wolle im kommenden Jahr in der Charlottenstraße ein Restaurant eröffnen, so Sommer. Der durch seine Köstlichkeiten auf dem Weihnachtsmarkt Potsdams bekannt gewordene Italiener besitzt in Perugia bereits ein Restaurant, hier in Potsdam wolle er nun den Neustart wagen.

Unterdessen soll die Klimapartnerschaft mit dem ostafrikanischen Sansibar Stadt nun zu einer regulären Städtepartnerschaft werden. Ende 2016 wird das Klimaprojekt abgeschlossen, so Sommer. In diesem Rahmen waren unter anderem in Sansibar-Stadt Bäume gepflanzt, Bänke und Abfalleimer platziert und Solarlaternen installiert worden. Bereits im Juli wurde ein von der Stadt mit 5000 Euro gefördertes Projekt zusammen mit der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft e.V. (BBAG) gestartet, um die Städtepartnerschaft vor Ort in Sansibar vorzubereiten, teilte Sigrid Sommer mit. Im November entscheidet die Stadtverordnetenversammlung, ob es im Frühjahr 2017 zur Unterzeichnung der neuen Städtepartnerschaft kommen kann.

Potsdam hat derzeit acht Partnerstädte. Neben Perugia, Bobigny und Versailles sind das Bonn, das polnische Opole, Sioux Falls im US-Bundesstaat South Dakota, das finnische Jyväskylä und Luzern in der Schweiz. pb

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