Landeshauptstadt: Giftige Ambrosia
Stadtverwaltung will zunächst aufklären
Stand:
Die „Kirche im Dorf zu lassen“, bat Elona Müller die PDS-Fraktion im Umweltausschuss der Stadt. Die Linken hatten in einem Antrag umfassende Kontroll- und Bekämpfungaktionen gegen Ambrosia artemisiifolia, das Beifußblättrige Traubenkraut, gefordert. Die aus Nordamerika eingewanderte Pflanze kann bekanntlich durch ihre Pollen Allergien an Augen und Atemwegen auslösen. Wie Müller erkärte, werden vom Maiglöckchen bis zur Tollkirsche zahlreiche stark giftige Pflanzen seit Jahrzehnten sogar angebaut. Panikmache sei ihrer Meinung nach unangebracht.
Im Potsdamer Stadtgebiet ist die Giftpflanze bisher an neun Standorten entdeckt worden, und zwar nicht flächendeckend, sondern als Einzelexemplare. Allergien hat sie bisher in keinem Fall ausgelöst. Die Vorkommen wurden durch den Bereich Stadtgrün vernichtet. Ein umfassendes, mit erheblichen Kosten verbundenes Bekämpfungsprogramm sei deshalb nicht notwendig, so die Beigeordnete. Den Stadtverordneten Eberhard Kapuste (CDU) und andere Ausschussmitglieder überzeugte diese Argumentation nicht. Sie wiesen darauf hin, dass die Ambrosia a. nicht vornehmlich auf städtischen Grünflächen, sondern meist unerkannt in Privatgärten, auf Ödflächen und an Straßenrändern wächst. Durch die hohe Vermehrungsrate ergäben sich gesundheitliche Gefahren. Der Ausschuss einigte sich darauf, das Problem durch eine verstärkte Information der Bevölkerung anzugehen. Dazu werden im Bürgerservice des Stadthauses Broschüren und Faltblätter ausgelegt. Wer eine Ambrosia a. findet, sollte sie (mit Handschuhen) herausreißen und zuverlässig vernichten. E.Hoh
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