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Landeshauptstadt: GiP wird erweitert

Im Babelsberger Gewerbepark siedeln sich neue Firmen an, auch ein Schulneubau ist geplant

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Babelsberg - Der Bonbonhersteller Katjes und die Mitmachwelt Exploratorium bekommen neue Nachbarn: Bereits im Januar soll der Grundstein für einen weiteren Gewerbehof auf dem Areal am Bahnhof Medienstadt gelegt werden, sagte GiP-Geschäftsführer Josef Vermeegen gestern. Auch werde ein Großhändler für Lkw-Ersatzteile direkt neben dem Bonbonwerk ein neues Bürogebäude mit Hallen errichten. Die zwei Projekte seien laut Vermeegen sicher, über weitere wird derzeit verhandelt. Dazu gehört die provisorische Nutzung für die als Zirkus bekannte Lok-Montagehalle von Orenstein & Koppel sowie der Neubau eines Schulgebäudes für das private Filmgymnasium.

Das Areal Gewerbe im Park gehört laut einer aktuellen Studie der BulwienGesa AG neben der Speicherstadt zu den beiden Projekten in der Landeshauptstadt mit „bedeutender Büroflächenentwicklung“. Insgesamt 64 000 Quadratmeter könnten auf dem Gelände allein an Büroflächen entstehen, knapp die Hälfte ist bislang erst verwirklicht worden. Das sei laut Josef Vermeegen von der Gewerbe im Park GmbH (GiP) aus Düsseldorf vor allem auf die Büromarktlage zurückzuführen. Der Standort in Potsdam stehe in Konkurrenz zu denkmalgeschützten Bürohäusern, deren Sanierungskosten steuerlich absetzbar sind und die ein anderes Ambiente bieten würden als Neubauten.

In der Studie der BulwienGesa AG wird der Potsdamer Büromarkt als „bedeutend“ im Gegensatz zu vergleichbaren Städten bezeichnet. Etwa 1,2 Millionen Quadratmeter Bürofläche – Berlin ist mit 14,2 Millionen Quadratmetern größter Büromarkt Deutschlands – gibt es inzwischen in Potsdam, der Leerstand liege bei sechs Prozent. Dennoch wird nahe des Filmparks und der Studios das Angebot an Flächen, vor allem der Gewerbeflächen, erweitert.

Im Januar soll der Grundstein für einen neuen Gewerbehof gelegt werden, die Bauaufträge seien vergeben, sagt Josef Vermeegen. Seit Jahren plant die Stadt einen eigenen Gewerbehof an der nicht weit entfernten Fritz-Zubeil-Straße, will dafür allerdings Fördergelder haben. Bislang vergeblich. Den Plänen sieht Vermeegen gelassen entgegen. „Man wird nicht subventionieren, um anderen zu schaden“, ist er sich sicher. Die Zusammenarbeit mit der Stadt bezeichnete er als sehr vertrauensvoll. Es gebe einen großen Realismus in der Verwaltung und es werde darauf geachtet, was gut für die Stadt ist. Dies sei nicht an allen Standorten so, sagte der Geschäftsführer, der deutschlandweit sieben so genannter GiP-Gewerbeparks unterhält.

Vermeegen bekräftigte erneut, den seit Jahren brach liegenden Zirkus erhalten zu wollen. Inzwischen würden immer wieder Reparaturarbeiten durchgeführt, um das Industriedenkmal nicht weiter verfallen zu lassen. Zuletzt fanden darin Dreharbeiten statt, mit den Filmstudios würden Gespräche über weitere Nutzungen des Zirkus geführt, sagte Vermeegen. Denkbar seien seiner Ansicht nach bei einer solchen provisorischen Nutzung auch Trödelmärkte und andere einmalige Events.

Gegenüber dem Bahnhof Medienstadt könnte in zwei Jahren bereits ein Schulneubau stehen. Wie Vermeegen gestern sagte, gebe es Neubaupläne für die Privatschule. Das Babelsberger Film-Gymnasium, eine genehmigte Ersatzschule, will sich auf dem Gelände erweitern. Der Spatenstich für den Neubau könnte im kommenden Jahr vollzogen werden, sagte Vermeegen. Das Gebäude würde dann über einen Immobilienfonds finanziert und von der Schule gemietet. Als Vorteil bei der Entwicklung des Geländes sieht Vermeegen eine schnellere Anbindung an die Innenstadt und den Potsdamer Hauptbahnhof. „Ein Bimmelbähnchen vom Verkehrshof zur Medienstadt macht keinen Sinn“, sagte er. Ob dies wie immer wieder diskutiert eine Straßenbahn oder eine Busverbindung ist, sei weniger wichtig als die direkte Anbindung.

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