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Landeshauptstadt: Glanz für das Auge Gottes

Altar der Dorfkirche in Grube aus der Zeit Friedrich des Großen erhält ursprüngliche Farbe

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Altar der Dorfkirche in Grube aus der Zeit Friedrich des Großen erhält ursprüngliche Farbe Grube - Der Altar der Dorfkirche wird zur diesjährigen Weihnachtsmesse wieder im alten Glanz erstrahlen. Er ist einer der wenigen erhaltenen Exemplare der Barockzeit im Potsdamer Stadtgebiet. Es handelt sich um einen hölzernen Kanzelaltar, bei dem die von hinten begehbare Kanzel Teil und Mittelpunkt des Altares ist. Dessen provisorischer grauer Farbanstrich von 1956 soll nun durch die ursprüngliche Farbgestaltung ersetzt werden. Gestern stellten Doreen Duras und Hanka Schuchardt ihr Projekt in der Kirche vor. Die beiden Restauratorinnen aus Töplitz hatten seit Juni in mühsamer Kleinarbeit die verschiedensten Stellen des hölzernen Altars mit dem Skalpell untersucht. „Wir konnten die ursprüngliche farbliche Gestaltung vollständig nachweisen, freute sich Doreen Duras gestern. Lediglich beim „Auge Gottes ganz oben über dem Schalldeckel habe man keine originale Farbe finden können. Demnach wird die Grundfarbe des Altars nun ein Weiß mit gelblichen Einschlag sein. Die Profilleisten werden dann als Lasuranstrich in einem Braunton erscheinen, der einen Holzrahmen imitieren soll. Das Auge Gottes erhält die gleiche Farbgebung. Auf dem Altar sind die Initialen „FR für „Friedericus Rex von Friedrich dem Großen und die Jahreszahl „1746 zu erkennen. Auf Wetterfahne und Bronzeglocke steht „1745, hat der Gemeindekirchenrat heraus gefunden. „Daher haben wir 1746 als Einweihungsjahr angenommen und feiern im nächsten Jahr die 260-Jahr-Feier, sagte Wolfgang Schwericke. Er kommt aus Babelsberg, lebt seit zehn Jahren im Schmidtshof in Grube und hat vor sieben Jahren den Vorsitz im Gemeindekirchenrat übernommen. Seitdem organisiert er die weitere Restaurierung der Kirche und kann dabei an viele Aktivitäten der Vergangenheit anknüpfen. Nach der notdürftigen Instandsetzung in den 50er Jahren verfiel die barocke Kirche zusehends und musste ausgangs der 70er Jahre baupolizeilich gesperrt werden. Mitte der 80er konnte mit der finanziellen Hilfe der „West-Kirche mit der schrittweisen Wiederherstellung des Gebäudes begonnen werden. Der Turm erhielt ein Kupferdach. Nach 1990 konnten die Fenster instand gesetzt werden, es folgten Außen- und Innenanstrich (1998). Ab 2000 wurden dann in Abstimmung mit der Denkmalspflege die Orgelempore und das Gestühl in enger Anlehnung an die barocke Farbfassung renoviert. Mit der bevorstehenden Restaurierung des Altars soll nun die Inneneinrichtung komplettiert werden, im kommenden Jahr die Gesell-Orgel aus dem Jahr 1890 general instand gesetzt werden. Für die Orgel stehen 7300 Euro aus dem Fonds für Erhaltung von Dorfkirchen der Mittelbrandenburgischen Sparkasse zur Verfügung. Die Restaurierung des Altars kostet 6600 Euro, davon werden 80 Prozent durch die Untere Denkmalschutzbehörde gefördert. Die restlichen 1320 Euro will die Kirchengemeinde Grube aufbringen. Hierfür bittet der Gemeindekirchenrat um Spenden.Winfried Gutzeit Wer helfen will, kann seinen Beitrag auf das Spendenkonto des Kirchlichen Verwaltungsamtes Potsdam, Kst. 2015 Grube, Konto-Nr. 350 302 1700, BLZ 160 500 00 überweisen. Rückfragen an das Evangelisches Pfarramt Nordregion unter der Telefonnummer (0331) 7403639.

Winfried Gutzeit

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