Sport: Glänzendes Schlusslicht
Babelsbergs Motor-Boxer unterlagen trotz guter Leistung Demmin mit 10:12
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Babelsbergs Motor-Boxer unterlagen trotz guter Leistung Demmin mit 10:12 Von Henner Mallwitz Als Marcel Schneider vom Duschen zurück kam, das Handtuch lässig um die Hüften geschwungen, ging er mit lockerem Schritt die Treppen des Toyota-Autohauses hinauf zu den Kabinen. Locker trotz des harten Kampfes, den er gerade erst hinter sich gebracht hatte und der ihm doch so manches abverlangte. Einstimmig nach Punkten hatte er Victor Bieche vom KSV Demmin/ Schwedt besiegt. Zum zweiten Mal stand der 17-Jährige am Sonnabend für den SV Motor Babelsberg im Ring – zum zweiten Mal erkämpfte er einen Sieg für sein neues Team. Ein Einstieg nach Maß. Motor-Manager Ralph Mantau war dann auch trotz der 12:10-Niederlage gegen die wohl stärkste Mannschaft der Oberliga A des Lobes voll über den Neuzugang aus Frankfurt/Oder. „Er ist für mich der zur Zeit beste Nachwuchsboxer in Deutschland. Ihm steht noch eine glänzende sportliche Zukunft bevor, und wir sind sehr froh ihn zu haben.“ Mantau sprach von einem „guten Boxabend“, doch so gelungen wie Schneiders Auftaktkampf sollte es nicht weitergehen. Gegen den erfahrenen Sandro Schwaer musste Constantin Klatt erwartungsgemäß eine Niederlage hinnehmen: Der Greifswalder hatte mehr Siege zu verzeichnen als Klatt Kämpfe aufweisen kann. David Sprenger kam nicht über ein Unentschieden hinaus – für Mantau eine äußerst fragwürdige Entscheidung. „Ein Sieg war für mich von Anfang an klar, aber die Kampfrichter haben sich wohl von der hohen Anzahl der Kämpfe von Davids Gegner Reinhard Fahadincev beeindrucken lassen.“ Damit nicht genug: Den „schlechtesten Kampf, den ich jemals gesehen habe“, bot Toralf Dönicke seinem Manager gleich anschließend. Konnte der Halbweltergewichtler in Mülheim noch einen Sieg für Motor holen, fehlte diesmal völlig der Willen: Klanglos unterlag er Ronny Hensel durch RSC. Auch Mathias Kaiser hatte im ersten Kampf nach der Pause mit Kostatitus Sandanavicius seine Schwierigkeiten und kam nicht über ein Unentschieden hinaus. „Ein klarer Sieg für uns“, monierte Mantau. „Drei Runden führte Mathias und wurde nur durch einen Regelverstoß hart am Jochbein getroffen.“ Auch Motor-Kapitän Alexander Philipp war vom Pech verfolgt und musste nach einem Leberhaken von Donatus Jasevicius den Kampf k.o. beenden. Als ob Halbschwergewichtler Anatolij Hoppe nun auf „Rache“ für seine Teamkollegen sann, stieg der Hamburger anschließend in den Motor-Ring und beförderte Helge Thiel schon in der ersten Runde mit einen linken Haken in die Seile – Sieg durch RSC. Daran konnte Babelsbergs Schwergewichts- Neuzugang Michal Torwanicki jedoch nicht anknüpfen; er musste gegen Kay Ahrendt die letzte Niederlage dieses Abends einstecken. Zu diesem Zeitpunkt war Marcel Schneider schon für die Heimfahrt nach Fürstenwalde bereit. Noch einmal den Sonntag genießen, bevor es in dieser Woche wieder mit dem Training an der Sportschule in Frankfurt weitergeht. Den Kopf hat der Azubi für Gas-Wasser-Installation indes voll mit sportlichen Zielen. Wurde er im vergangenen Sommer Dritter bei den Junioren-Europameisterschaften in Warschau, möchte er im August in Korea seine erste WM-Medaille holen. Vorerst steht aber im Februar ein Länderkampf mit der Nationalmannschaft in Russland an. „Danach trete ich aber gleich wieder für Babelsberg an.“
Henner Mallwitz
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