
© Jan Kuppert
Sport: Glanzparaden gefragt
Torwart Frederic Löhe will am Samstag mit dem SV Babelsberg 03 beim Tabellenzweiten VfL Osnabrück punkten
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Frederic Löhe wird morgen wieder durch die Luft fliegen und sein Bestes geben müssen, denn Löhe tritt am Samstag um 14 Uhr mit dem Fußball-Drittligisten SV Babelsberg 03 beim Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten VfL Osnabrück an. Trotzdem bleibt der Torwart zumindest nach außen hin gelassen. „Das Spiel in Osnabrück wird für uns sicher das von der Psyche her leichteste der nächsten Wochen, denn niemand erwartet, dass wir dort etwas holen“, erklärt er. „Wir selbst aber sind heiß darauf, dort zu punkten. Das ist uns in dieser Saison ja schließlich schon einmal gelungen.“ Auch im Hinspiel war Osnabrück am Babelsberger Park klarer Favorit, musste die Heimreise aber mit einem 0:1 im Gepäck antreten.
In diesem Jahr gewannen die Nulldreier nach drei Niederlagen in Folge zuletzt durch ein 0:0 in Darmstadt zumindest einen Punkt; darauf wollen sie jetzt aufbauen. „Natürlich wäre ein Sieg beim Tabellenletzten besser gewesen, aber wir haben dort unsere Niederlagen-Serie gestoppt und sind endlich mal wieder ohne Gegentor geblieben“, sagt Löhe, der mit zwei Glanzparaden gegen Aytac Sulu Babelsbergs Rückstand verhinderte.
Glanzparaden wird der 24-Jährige auch jetzt beim VfL zeigen müssen, beispielsweise gegen Stürmer Simon Zoller (9 Saisontreffer) sowie gegen Gaetano Manno (7) und Marcus Piossek (5). Babelsbergs Trainer Christian Benbennek denkt mit einem Blick auf seine eigene Vierer-Abwehrkette vor allem an die beiden VfL-Flügelflitzer. „Piossek macht rechts ein starkes Spiel, also brauchen wir links jemanden, der ihm etwas entgegensetzen kann. Ebenso wie rechts, wo Manno uns alles abverlangen wird“, erläutert Benbennek, der in Osnabrück aber nicht nur auf seinen weiter verletzten Innenverteidiger Aaron Berzel und den rot-gesperrten Matthias Kühne – der sonst hinten rechts spielt – verzichten muss. Ihm fehlt auch der erkrankte Assimiou Touré, der etatmäßig hinten links spielt. „Es nutzt ja nichts zu jammern“, meint der Coach, der zumindest mit dem wiedergenesenen Zlatko Hebib planen kann. Babelsbergs morgige Viererkette könnte Christian Groß, Zlatko Hebib, Daniel Reiche, Severin Mihm heißen; Sergej Evlujskin würde so wieder vor auf die Sechs rücken. Endgültig in die Karten gucken lassen will sich der Trainer bei seinen taktischen Gedankenspielen nicht. „Unsere Viererkette“, sagt er aber, „ist nicht so wacklig, wie sie von den Ausfällen her aussieht.“
Auch Frederic Löhe vertraut der Viererkette vor sich, die wegen Verletzungen und Sperren in keinem der bisherigen vier Spiele in diesem Jahr gleich aussah. „Das verunsichert mich nicht, denn wir haben in der Abwehr so viel Stabilität drin, dass es egal ist, wer in der Viererkette steht. Mit Daniel Reiche als Anführer machen die Jungs da alle ihren Job gut“, erklärt der 1,93 Meter große Keeper. „Natürlich wird es eine Herausforderung werden, aber im Hinspiel haben wir auch gut gestanden und nichts zugelassen.“
Im Mittelfeld und Angriff kann Benbennek im ersten Spiel einer englischen Woche – in der am kommenden Mittwoch Hansa Rostock und am Samstag Arminia Bielefeld in Babelsberg antreten – aus dem Vollen schöpfen. Bleibt abzuwarten, ob es die Nulldreier schaffen, VfL-Torwart Marcus Rickert zu überwinden, der im Winter für den nach einer Hand-Operation pausierenden Stammkeeper Manuel Riemann aus Erfurt geholt wurde. Gelingt vielleicht gar Babelsbergs drittes Stürmer- Tor in dieser Saison? Das bislang letzte erzielte Oliver Heil am 22. September beim 1:0-Heimsieg gegen Aachen. Oder kann morgen wieder Philipp Kreuels treffen? Der Spielmacher nutzte im Heimspiel gegen Osnabrück einen Foulelfmeter zum Siegtor. Frederic Löhe traut seiner Mannschaft einiges zu. „Wir haben“, sagt er, „schon manchen Favoriten geärgert.“
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