Landeshauptstadt: Glasdach überm Lindenhof
Hinterhof der Brandenburger Straße 11 könnte Handelszentrum werden / Pläne fürs Luisenforum
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Innenstadt - Für den Ausbau größerer Handelsflächen in der Potsdamer City gibt es einen interessanten Vorschlag. Der mit kleinen Geschäften gespickte Lindenhof hinter dem Frontgebäude Brandenburger Straße 11 könnte vollkommen mit Glas überdacht werden und so eine größere Handelsfläche entstehen. Beim Sanierungsträger wurde bestätigt, dass es solche Pläne gibt.
Noch aber gibt es Hindernisse. „Um im Lindenhof eine größere zusammenhängende Handelsfläche zu schaffen, muss es für den Bereich erst einmal einen neuen Eigentümer geben“, sagte dazu Albrecht Gülzow vom Sanierungsträger Potsdam. Im Moment befindet sich der Lindenhof in Insolvenz. Nach dem umfassenden Ausbau des Hauskomplexes ist es offenbar nicht gelungen, die Gebäude kostendeckend zu bewirtschaften und den Bankkredit abzulösen. Als zweiten Bereich, in dem rund 800 Quadratmeter Handelsfläche entstehen könnten, nennt Gülzow das Hinterland vom Klosterkeller Friedrich-Ebert- Straße.
Im vorigen Jahr hatte ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Einzelhandelsgutachten festgestellt, dass Potsdam etwa 9000 Quadratmeter Handelsfläche fehlen. Das Gutachten hatte vorgeschlagen, sie möglichst in der City zu schaffen, ehe an den Ausbau von Centern gedacht werde. Es war ein Zusammenhang zwischen fehlender Handelsfläche, nicht ausreichendem Angebot und einer Abwanderung potenzieller Käufer nach Berlin hergestellt worden. Mit der Schaffung einer attraktiven Ladeneinheit für einen Magnetbetrieb könne die Funktion der Einkaufsinnenstadt stabilisiert werden.
Doch ob es zu einer Überdachung des Lindenhofes kommt, ist auch aus Sicht der Stadtplaner zunächst ungewiss. Seitens der Stadt wurde auf PNN-Anfrage hingewiesen, dass es derzeit nur für den sogenannten „Teilbereich Block 18“ im Bereich Lindenstraße 5 - 7 und Hermann-Elflein-Straße mit dem Luisenforum Pläne für die Schaffung von großflächigem Einzelhandel gäbe. Dieser Innenhof liegt in Nachbarschaft des Lindenhofes. Dazu wurde bereits der Aufstellungsbeschluss für den entsprechenden B-Plan gefasst.
Darin heißt es, dass sich nach „umfangreichen Abstimmungen“ mit der unteren Denkmalbehörde und der Denkmalfachbehörde herauskristallisiert habe, „dass in dem Teilbereich des Block 18 eine größere Einzelhandelsfläche denkmalverträglich hergestellt werden kann“. Der „erhebliche Leerstand und die Funktionsschwäche im Innenbereich des Blocks 18“ würden einen „städtebaulichen Missstand bilden, den es zu beseitigen gilt“. Weiterhin soll mit dem B-Plan auch das Wohnen in dem Bereich gestärkt werden und unverträgliche Nutzungen ausgeschlossen werden.
Wie Dieter Lehmann, Bereichsleiter Stadterneuerung, den PNN mitteilte, könne ein konkretes Bauvorhaben derzeit nur auf der Grundlage des zu erarbeitenden B-Plans für das Luisenforum genehmigt werden.dif/erb
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