Landeshauptstadt: Glashütte im Krongut in Gefahr?
Lausitzer Unternehmen stellte Insolvenzantrag
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Bornstedt - Wird im Krongut Bornstedt weiter Lausitzer Glas geblasen und verkauft? Das ist seit Freitag unsicher. Die Lausitzer Glashütte AG mit Sitz in Döbern hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen produziert nicht nur in der Niederlausitz hochwertiges Kristallglas, sondern betreibt auch eine der Hauptattraktionen im Krongut Bornstedt. Ob und wie sich der Insolvenzantrag auf das Geschäft in Bornstedt auswirkt, konnte Krongut-Geschäftsführer Cees Zonnefeld gestern nicht sagen. Zunächst laufe der Verkauf wie gewöhnlich weiter, so Krongut-Sprecherin Natalie Gommert.
Diesen Anschein machte es gestern in der „Manufaktur“ des Kronguts allerdings nicht. So gab es keine Vorführungen des Glasbläsers, als Grund wurde offiziell eine Erkrankung genannt. Zudem wurden bestimmte Waren, unter anderem Skulpturen und kleine Glasfiguren, nicht mehr zum Verkauf angeboten. Diese waren mit handschriftlichen Zetteln gekennzeichnet.
Wie es mit der Lausitzer Glashütte AG weiter geht, liegt derzeit in den Händen des vorläufigen Insolvenzverwalters Rüdiger Wienberg. Der Insolvenzantrag sei wegen Liquiditätsproblemen von der Geschäftsführung gestellt worden, teilte Wienberg am Freitag mit. Derzeit würden die Sanierungschancen des Unternehmens geprüft. Die Lausitzer Glashütte beschäftigt den Angaben zufolge 132 Mitarbeiter. Diese hätten seit Januar keine Löhne erhalten, stünden aber „hinter dem Unternehmen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. Wienberg will sich nun um eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes bemühen.
Der Betrieb produziert seit 140 Jahren in Döbern (Landkreis Spree-Neiße) hochwertiges Kristallglas, zu DDR-Zeiten als VEB Glaswerk Döbern. Bereits 1994 und 2001 stellte das Unternehmen Insolvenzanträge. 2004 übernahm laut Wienberg der heutige Vorstandsvorsitzende Siegfried Zabel die Mehrheit der Gesellschafteranteile.SCH/ddp
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