Landeshauptstadt: Glaubwürdigkeit
ATLAS Von Michael Erbach Es war Oberbürgermeister Jann Jakobs, der sich vor zweieinhalb Jahren misstrauischen und ängstlichen Bornstedtern stellte und für einen Umzug der Asylbewerber von der Michendorfer Chaussee in die Kirschallee warb. Eines seiner Hauptargumente: Die sei nur eine Übergangslösung für den Zeitraum von zwei Jahren.
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ATLAS Von Michael Erbach Es war Oberbürgermeister Jann Jakobs, der sich vor zweieinhalb Jahren misstrauischen und ängstlichen Bornstedtern stellte und für einen Umzug der Asylbewerber von der Michendorfer Chaussee in die Kirschallee warb. Eines seiner Hauptargumente: Die sei nur eine Übergangslösung für den Zeitraum von zwei Jahren. Dann stünden im Lerchensteig ansprechende Räume zur Verfügung, um alle Asylbewerber der Stadt an einem Ort zu konzentrieren. Entgegen vielen Befürchtungen hat sich das Zusammenleben zwischen Deutschen, jüdischen Spätaussiedlern und Asylbewerbern in Bornstedt sehr positiv entwickelt – kein Wunder, dass Ausländerbeirat, Stadtpolitiker und Bornstedter Einwohner für einen Verbleib der Asylbewerber eintreten. Doch das Argument von Jakobs, man müsse aus Gründen der politischen Glaubwürdigkeit zum damaligen Beschluss stehen, wiegt schwer. Doch niemand weiß die Stimmungslage in dem Stadtgebiet einzuschätzen. Der CDU-Stadtverordnete Eberhard Kapuste ist eigentlich dafür, dass der Beschluss – eben auch aus Gründen der Glaubwürdigkeit – umgesetzt wird. Er meinte in der Stadtverordneten-Debatte, dass ihn eines umstimmen könnte: wenn sich eine übergroße Mehrheit der Anwohner für einen Verbleib der Asylbewerber aussprechen würde. Dies auszuloten, wäre – neben der Prüfung der Bedingungen in Kirschallee und Lerchensteig – eine entscheidende Frage. Besteht die Mehrheit der Bornstedter darauf, dass die Zusagen von Jakobs eingehalten werden müssen, dann sollte der Umzug erfolgen – allerdings nur in eine Unterkunft, die ein menschenwürdiges Leben garantiert.
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