Sport: Gleich gegen den klaren Favoriten

Zum Auftakt gleich ein harter Brocken: Eric Brechlin, Schwergewichtsboxer des SV Motor Babelsberg, wird am heutigen Samstag in Hannover für das deutsche Amateurboxteam „German Eagles“ seinen ersten Auftritt bei der World Series of Boxing (WSB), der sogenannten Weltliga, bestreiten. Im Ring steht dem 22-Jährigen dabei kein Geringerer als Filip Hrgovic gegenüber. Der gebürtige Kroate tritt für Weltliga-Spitzenreiter Kasachstan an, gegen das die deutsche Mannschaft heute ab 20 Uhr kämpft, und kann auf eine Reihe großer Erfolge verweisen. Als amtierender Junioren- und WSB-Weltmeister geht er als klarer Favorit ins Rennen. In der WSB stand er bislang 15-mal im Ring, wo er zehn Kämpfe durch K.o. und fünf nach Punkten für sich entschied. Hrgovic ist knapp zwei Meter groß und zeichnet sich laut Babelsbergs Trainer Ralph Mantau vor allem durch seine Schnelligkeit und die Schlagkraft aus.

„Für meinen ersten Einsatz in der Weltliga wird das natürlich eine ganz harte Aufgabe“, sagt Eric Brechlin. „Zumal ich nicht den optimalen Trainingsstand habe, weil ich mich in den vergangenen Wochen mehr meiner Ausbildung gewidmet habe. Aber ich gehe dennoch zuversichtlich in den Kampf und will das Ganze gut überstehen.“ Falls der Fight über die volle Zeit geht, sind fünfmal drei Minuten zu boxen – anders als ansonsten im Amateurboxen üblich, mit freiem Oberkörper und ohne Kopfschutz. Ein Fakt, von dem Ralph Mantau nicht unbedingt begeistert ist. „Für die Amateurboxer ist das ungewohnt“, sagt er. „Ich habe schon einige nach einem solchen Kampf gesehen – angenehm war das nicht.“

Während es für Brechlin der erste Auftritt in der World Series of Boxing ist, bestreitet die deutsche Mannschaft am Samstag bereits den fünften Kampf der Saison; sie steht derzeit auf dem vierten Platz der Gruppe B hinter Kasachstan, England und Italien. Die Ukraine und die USA bilden die momentanen Schlusslichter. Die ersten vier Teams der Gruppen A und B erreichen das Viertelfinale am 22. und 23. März.

Da Eric Brechlin ebenso wie sein Vereinsgefährte Marcel Schneider fortan in der WSB boxt, stehen beide Athleten dem Babelsberger Bundesligateam nicht mehr zur Verfügung. Sie bereiten sich am Bundesleistungsstützpunkt in Frankfurt (Oder) auf ihre Fights vor. Der nächste Heimkampf der Deutschen folgt bereits am 18. Januar in Göppingen gegen Italien.H. M.