MEINE Woche: Gleichberechtigt
Freitagabend in der Mensa der Fachhochschule am Alten Markt. Drinnen sitzen junge Potsdamer und diskutieren.
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Freitagabend in der Mensa der Fachhochschule am Alten Markt. Drinnen sitzen junge Potsdamer und diskutieren. „Junge Perspektiven auf die Stadt-Ent-Wicklung Potsdams“ ist die Veranstaltung überschrieben, zu der der Stadtjugendring eingeladen hat. Sie beginnt mit einer lockeren Vorstellung der Akteure, in der wir etwas mehr von unseren Gegenüber erfuhren, indem vorgestellt wurde, welches Gebäude in unserer Stadt wir gerne wären. Leider dominierte zunächst ein Schlagabtausch verschiedener Thesen zur Bewertung der Potsdamer Wohnungsmarktsituation. Zu diesem Zeitpunkt war die Diskussion vergleichbar mit Wahlkampfveranstaltungen: Alle Beteiligten stellten den ihrer Meinung nach richtigen Weg vor, um mit zu hohen Mieten fertig zu werden. Eine Stärkung der kommunalen Wohnungswirtschaft stand der Selbstregulierung des Marktes entgegen. Nur Bernd Albers, Dekan des Fachbereichs Architektur der FH, wollte, dass einfach alle wegziehen, die sich die Mieten nicht mehr leisten könnten. Danach wandte sich die Runde endlich der Beteiligung von Jugendlichen in den Entscheidungsprozessen der Stadtpolitik zu. Es wurden bestehende Initiativen gelobt, allerdings musste ich feststellen, dass diese oft nur partiell wirken, aber keine dauerhafte Beteiligung ermöglicht. Die Strukturen der Entscheidungsfindung in der Stadtverwaltung und der Stadtverordnetenversammlung müssen geöffnet werden. Bereits vor einer abschließenden Beratung muss eine Beteiligung von Jugendlichen gewährleistet sein. Und zwar nicht nur mit beratender Stimme, sondern als gleichberechtigte Partner.
Jens Gruschka (24) ist Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und sitzt dort im Jugendhilfeausschuss. Daneben ist er im Studentischen Kulturzentrum (KuZe) aktiv und ist dort zur Zeit der Kneipenbeauftragte des ekze e.V.
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