Landeshauptstadt: „Gloria“ wartete am Bahnhof
Potsdamer Falkenweibchen verirrte sich bei der Flucht vor einem Habicht
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Etwas mager geworden war Gloria, als sie gestern morgen am Potsdamer Hauptbahnhof wieder auf dem Arm ihrer Besitzerin landete. Drei Tage lang war das vierjährige Falkenweibchen obdachlos – entflogen am Sonntag bei einer Flugvorführung am Falkenhof der Waldschule auf dem Ravensberg. „Gerade als Gloria in der Luft war, schoss ein jagender Habicht aus dem Wald“, erinnerte sich die Waldschul-Geschäftsführerin und ausgebildete Falknerin Ilka Simm-Schönholz. Im Stress der Flucht fand der Falke nicht wieder zurück zur Falknerei. Habichte ernähren sich meist von kleinen bis mittelgroßen Vögeln und Säugetieren.
Dass sich das Wanderfalkenweibchen am Mittwochmorgen ausgerechnet am stark von Menschen frequentierten Hauptbahnhof niedergelassen hat, wundert die Falknerin nicht. „Gloria sucht die Nähe von Menschen.“ Bundespolizisten entdeckten das Vogelweibchen mit dem angelegten Falknergeschirr auf der Fensterbank und ermittelten die Fachfrau Simm-Schönholz als Eigentümerin. Die Falknerin lockte Gloria kurz darauf mit einem Federspiel an und fing sie vor den Augen zahlreicher Schaulustiger. „100 Gramm hat Gloria abgenommen, jetzt wird sie aufgepäppelt“, so die Falknerin, die neben Gloria noch 25 weitere Vögel hat, unter anderem Eulen, Bussarde, Steppenadler und Geier. Die Flugaufführungen im Falkenhof seien nicht nur Show, betonte die Falknerin: „Wir bieten Natur- und Umwelterziehung an.“ Die Waldschule, die seit elf Jahren besteht und seit sechs Jahren den Falkenhof betreibt, hat pro Jahr 11000 Besucher. KG
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