
© M. Burkart
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Der Prächtige Losbaum blüht in diesen Tagen
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Im Jahr 1753 erschien das Buch „Species Plantarum“ des schwedischen Naturforschers und Botanikers Carl von Linné. In diesem epochalen Werk wird das noch heute gebräuchliche binäre System der wissenschaftlichen Benennung aller Arten von Lebewesen eingeführt. Einer aus Ceylon (heute Sri Lanka) stammenden Pflanze gab Linné den botanischen Gattungsnamen „Clerodendrum“, was soviel wie „Losbaum“ bedeutet. Er folgte damit seinem niederländischen Kollegen Johannes Burman. Dieser hatte in seinem „Thesaurus Zeylanicus“ zwei Pflanzen genannt, die von den Ceylonesen angeblich als „glücklich“ und „unglücklich“ bezeichnet wurden, was ihn offenbar zu der Bezeichnung „Losbaum“ veranlasste. Sowohl Linné als auch Burman stützten sich auf Pflanzensammlungen und Aufzeichnungen des deutschen Arztes und Botanikers Paul Herrmann.
Die meisten der rund 350 heute bekannten Arten von Losbäumen kommen in den altweltlichen Tropen vor. Sowohl in Asien als auch in Afrika werden viele seit langem zur Heilung sowie für magisch-religiöse Zwecke verwendet. Der Prächtige Losbaum (Clerodendrum splendens) stammt aus dem tropischen Westafrika. Er wurde erst 1824 wissenschaftlich beschrieben und 1839 als Zierpflanze nach England eingeführt. Unter warmtropischen Bedingungen gehalten, schmückt er sich ab Dezember mit wunderbar leuchtendroten Blütenständen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben inzwischen in zahlreichen Losbaum-Arten medizinisch wirksame Inhaltsstoffe gefunden. Eine Studie von Wissenschaftlern aus Kamerun konnte speziell für den Prächtigen Losbaum eine Heilwirkung auf den Magen nachweisen, zumindest an Laborratten. Die Pflanze wird in ihrer afrikanischen Heimat traditionell gegen Menstruationsbeschwerden, Hämorrhoiden und Durchfall sowie für magische und religiöse Zwecke verwendet. Der Prächtige Losbaum im Victoriahaus des Botanischen Gartens hat momentan Hauptblütezeit. Seine wunderbaren Blüten dürften an allzu trüben Wintertagen die Besucher auf andere Gedanken bringen. Michael Burkart
Für Kinder finden am 21.12. und 4.1. die Aktionstage „Kakao und Schokolade“ statt, Beginn 14 Uhr, Anmeldung Tel. 0331 977 1962. Eine Entdeckungstour für Kinder und Begleitung gibt es am 28.12, ebenfalls im Botanischen Garten, Maulbeerallee 2.
Michael Burkart
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