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ATLAS: Glücklicher Zufall

Nicola Klusemann über ein neues Argument pro Niemeyer

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Die Untersuchung der Schwimmhalle am Brauhausberg stand ohnehin im Plan der Statiker und sollte demnächst erfolgen. Sie wurde nur deshalb vorgezogen, weil kurz hintereinander zwei Hallendächer öffentlicher Gebäude – in Bad Reichenhall und in Katowice – unter der Last von Schneemassen zusammengebrochen waren und viele Menschenleben unter sich begruben. Und jetzt sollte sich herausstellen, dass es ganz richtig war, die Dachkonstruktion der Brauhausberghalle untersuchen zu lassen und zwar, bevor ein Unglück geschieht. Seit die ersten Ergebnisse der Fachleute bekannt wurden, ist die Schwimmhalle „vorübergehend“ geschlossen – wie auf einem Schild am Eingang zu lesen ist. Ein dehnbarer Begriff, denn bisher ist noch nicht klar, ob die angerosteten Stahlpfeiler, die das Dach abstützen, repariert werden können und noch weniger, wie teuer eine solche Instandsetzung wäre. Sollte sich herausstellen, dass sich die Halle nur mit einem erheblichen Kostenaufwand retten lässt, ruft dies einen Neubau auf den Plan. Und der existiert ja bereits als Entwurf von Star-Architekt Oscar Niemeyer. Für die Befürworter der brasilianischen Idee also sind die Untersuchungsergebnisse ein glücklicher Zufall, der ihnen ein neues Argument in die Hände spielt.

Nicola Klusemann

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