Sport: Glücksbringer Brasilien
Jan Mutschler will heute mit besonderem Trikot kicken
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In Meisterschaft und Landespokal ist er derzeit wegen seiner Roten Karte gesperrt, aber heute im DFB-Pokal-Heimspiel gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart kann Babelsbergs Oberliga-Kicker Jan Mutschler wieder die linke Außenbahn beackern. „Darauf freue ich mich schon riesig“, sagt der 24-Jährige, der im Sommer vom Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen zu Nulldrei kam.
Heute will Mutschler wieder „brasilianisch“ auflaufen – mit einem Trikot der brasilianischen Nationalmannschaft unterm SVB- Dress. Das hatte ihm in den ersten sieben Oberliga-Spielen der Saison Glück und seiner Mannschaft jeweils drei Punkte für den Aufstieg beschert, ehe die Serie kürzlich daheim gegen Tennis Borussia Berlin riss, als Babelsberg mit 1:3 verlor und der Rotschopf nach einem Foul an Jonas Weidner die Rote Karte sah. „Nachdem ich die Szene im Fernsehen sah, hätte ich mir auch Rot gegeben“, räumt er heuer ein.
„Mit dieser Niederlage ist der Zauber aber noch nicht gebrochen“, meint Mutschler, dem – wie vielen Sportlern – ein bisschen Aberglaube nicht fremd ist. „Vor jenem Spiel lag das Trikot nämlich in der Mannschaftskabine nicht wie sonst in einem Fach zwischen anderen Sachen zum Aufwärmen, sondern schon zu früh auf meinem Platz – das konnte ja nichts werden.“ Deshalb werde er sich am Dienstag erneut das gelb-grüne Dress als Glücksbringer überstreifen, erklärte der Nulldreier. Er bekam das Trikot der „Hexacampeonato“ vor zwei Jahren von seinem jetzt in Eintracht Braunschweigs A-Jugend kickenden Bruder Toni (17) geschenkt und trug es erstmals im Mai 2005 als Neuruppiner im Landespokalfinale des MSV daheim gegen Babelsberg 03 (2:1 nach Verlängerung). „Danach lag es im Schrank, bis ich in diesem Sommer nach Babelsberg kam und es im Auftaktspiel gegen Ludwigsfelde erstmals wieder anzog.“
Im DFB-Pokal gegen Stuttgart könne er sich selbst beweisen „und sehen, wie groß der Abstand zwischen Oberliga und erster Liga ist“, sagt Mutschler, der genau an seinem fünften Geburtstag in Frankfurt/Oder – wo heute noch Mutter Margit, Vater Dieter und Freundin Rebecca leben – mit dem Kicken begann. „Ich denke, wir werden dem VfB alles abverlangen.“ Der Linksfuß, der gegenwärtig für Rebecca und sich eine gemeinsame Wohnung in Potsdam sucht, kennt aber auch den Hauptunterschied zwischen erster und vierter Liga: „Der liegt in der Schnelligkeit des Spiels. Oben geht alles viel schneller und körperbetonter ab.“ Trotzdem ist sich Mutschler sicher: „Eine große Klatsche werden wir am Dienstag nicht bekommen.“ M. M.
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