Landeshauptstadt: Gold-Body muss warten

Dringlichkeitsliste für Stadtsanierung bestätigt / Priorität 2 für Altes Rathaus Innenstadt - Ob der Atlas auf dem Alten Rathaus in absehbarer Zeit neu vergoldet wird, ist fraglich. Die Sorge von Ralf Jäkel (PDS) um die Galionsfigur konnte Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz Dienstagabend im Bauausschuss nicht ausräumen. Laut Jäkel sei neues Gold dringend erforderlich. Der Baubeigeordneten dürfte das nicht unbekannt sein, war sie doch im vergangenen Jahr mit einer Hebebühne zu dem Erdkugelträger hochgefahren, um ihn aus nächster Nähe zu begutachten. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen beschäftigte sich zum wiederholten Mal mit der vom Baudezernat vorgelegten Prioritätenliste für die Stadtsanierung und gab am Ende seinen Segen hierfür. Es geht um die Verteilung von Mitteln aus den Förderprogrammen „Städtebaulicher Denkmalschutz“, „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ sowie aus dem „Brachflächenprogramm“, jährlich 5 Millionen Euro. In welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt die Mittel auf dem Konto der Stadt landen, ist äußerst kompliziert. Für die Verteilung der noch nicht vorhandenen Gelder gibt es drei Prioritäten. Offenbar rangiert die Anschubfinanzierung für die Nikolaikirche ganz oben. Der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Michael Kuchenbecker zeigt sich trotz aller Sorgen, welche die Bausubstanz von Potsdams größter Kirche bereitet, zufrieden mit den mit der Stadt abgestimmten weiteren Restaurierungsetappen. Auch mit dem Alten Rathaus, das sich in der zweiten Prioritätengruppe befindet, dürfte es irgendwann weitergehen. Wenigstens an der Fassade und am Dach. Das Gold für den Atlas bleibt fraglich und für die Innensanierung gibt es überhaupt keine Fördermittel. Für die Hülle sollen nächstes und übernächstes Jahr 900000 Euro zur Verfügung stehen. Ab 2008 sind noch einmal 1,2 Millionen Euro erforderlich. Günter Schenke

Günter Schenke