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Sport: Gold erlaufen, EM-Norm verpasst

Claudia Hoffmann und Geherin Sabine Zimmer wurden in Ulm Deutsche Meister

Stand:

Mit zwei Goldmedaillen kehrten die Potsdamer SC-Leichtathleten gestern von den Deutschen Meisterschaften in Ulm zurück. Dabei erreichte 400-m-Läuferin Claudia Hoffmann ihr selbst erklärtes Ziel, erstmals die nationale Meisterschaft zu erringen. In 51,86 s (in der Qualifikation sogar 51,79 s) verfehlte sie jedoch erneut hauchdünn die Norm für die Europameisterschaften (51,70 s).

„Der Titel war heute das Ziel. Dennoch ist es natürlich ärgerlich, wenn es mit der Norm wieder nicht geklappt hat, ich war jetzt dreimal so knapp dran.“ Dass die schließlich klar geschlagene Zweitplatzierte Corinna Finck (52,47 s) extrem schnell anging, ärgerte Claudia ein wenig. „Da muss man sein eigenes Rennen machen und sich nur auf seine Bahn konzentrieren. “

Bereits am Sonnabend war Sabine Zimmer in Abwesenheit ihrer Vereinskameradin Melanie Seeger, die sich bereits im Höhentraining für die EM befindet, im 5- km-Bahngehen ein ungefährdeter Sieg gelungen. Dabei stellte sie in 21:05,49 min eine deutsche Jahresbestleistung auf. Die Zweite, Jenny Grasse (Erfurt) kam mit großem Rückstand (23:18,23) ins Ziel.

„Ich bin heute nur gegen die Uhr gegangen“, kommentierte die Siegerin. „Natürlich wäre es schöner, wenn Melanie auch da gewesen und vorne mitgegangen wäre. Dann kann man sich auch besser beweisen. Ich habe mich nicht besonders auf die 5000 Meter vorbereitet, ich befinde mich zur Zeit voll im 20er-Training für die EM in Göteborg. Dort will ich endlich mal zum Höhepunkt einen guten Wettkampf machen.“

Über 10 km Bahngehen der Herren konnte der Potsdamer Andreas Erm, der seine langwierige Hüftverletzung auskuriert hat, dem Favoriten André Höhne (Berlin) erwartungsgemäß nicht Paroli bieten. Dessen 39:27,33 min setzte er 40:42,13min entgegen, „eine Zeit, die man keineswegs loben kann, denn die bin ich schon in der Jugend gegangen“, schätzte Erm realistisch ein. „Allerdings war ich lange weg vom Fenster und dachte sogar, dass es heute noch zwei bis drei Minuten langsamer wird bei mir. Aber es war zumindest ein erster Schritt. Glücklich wäre ich, wenn ich bald wieder an eine 38er Zeit herankommen würde. Ich trainiere jetzt weiter durch. Ziel ist es, meine Form von 2004 wieder zu erlangen. Dabei hoffe ich auf die nächste Saison.“ Hinter Erm kamen seine Vereinskameraden Maik Berger (40:45,64) auf den Bronzeplatz und Carsten Schmidt auf Rang 4 ( 40:54,14).

Ein taktisch unkluges Rennen bot Antje Möldner über 1500 Meter. Von der Spitze laufend musste sie sich in 4:23,34 dem Schlussspurt von Kerstin Werner (4:21, 41) beugen. Im Vorlauf hatte sie in einem wesentlich langsameren Rennen die Wattenscheiderin noch hinter sich gelassen1. „Ich wusste, wenn ich die letzten 100 Meter noch dran bin, kann ich gewinnen“ freute sich die Siegerin. „Heute hatte ich super Beine, das Rennen lief optimal.“

Eine weitere Silbermedaille im Hochsprung der Damen hinter Julia Hartmann (Leverkusen/ 1,90 m) holte Annett Engel mit 1,87 m, die damit auf einem gutem Weg zur Qualifikation für die Junioren-WM ist.

Sein selbst gesetztes Ziel, eine Medaille zu erobern, verfehlte 800-m-Läufer Martin Conrad. Nach einem zweiten Platz im Vorlauf (1:50,75 min) steigerte er sich im Finale zwar auf 1:50,09 min, das reichte aber nur zum sechsten Rang, weit hinter dem favorisierten Sieger René Herms aus Pirna (1:47,36 min). Über 1500 m erwischte Patrick Schulz den wesentlichen langsameren der beiden Vorläufe und verpasste in 3:49,98 min trotz eines sechsten Ranges das Finale, wofür eine Zeit unter 3:48 notwendig gewesen wäre.

Durch Tobias Schneider, Martin Conrad, Björn Leow und Guido Dannehl war der SC Potsdam auch im abschließenden Wettbewerb, den 4mal 400 m ,vertreten. Das Quartett aus dem Luftschiffhafen kam in 3:19,54 auf Rang 7 ein.

SC-Cheftrainer Axel Richter würdigte PNN gegenüber vor allem die Leistung von Claudia Hoffmann, die nicht nur in der Staffel, sonderen auch noch im Einzellauf über 400 die Chance auf einen EM-Einsatz habe. Gesetzt sind ohnehin die Geherinnen Melanie Seeger und Sabine Zimmer. Enttäuschend nannte Richter dagegen den zweiten Rang von Antje Möldner in mäßigen 4:23. Sie habe sich dadurch einen EM-Start verbaut.

Erhart Hohenstein

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