Sport: Gold fest eingeplant
Ronald Rauhe vom KC Potsdam will im Zweierkajak wieder Olympiasieger werden
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Rein körperlich gehört Ronald Rauhe vom KC Potsdam mit seinen 1,79 Metern nicht zu den Größten in der deutschen Kanu-Flotte – sportlich schon. Der 26-Jährige ist das Kraftpaket im Boot, wirbelt vorn und blieb im Zweierkajak mit seinem Klubkameraden Tim Wieskötter bei internationalen Titelkämpfen seit 2001 über 500 Meter unbezwungen. Das soll auch im Kanupark Shunyi im Nordosten Pekings so bleiben, in dem Rauhe/Wieskötter heute zu ihrem ersten K2-Vorlauf antreten. Dass sie sofort den Endlauf am 23. August erreichen, in den die ersten Drei direkt einziehen, steht für die Fachwelt außer Frage. Ihr zweites Olympia-Gold nach dem Triumph 2004 in Athen haben die beiden Potsdamer fest eingeplant. „Wir sind zuversichtlich“, sagt Ronald Rauhe. „Die Weltspitze ist extrem eng zusammen und unser zweiter Platz beim diesjährigen Weltcup in Szeged zeigte, dass wir keine Übermenschen sind. Es sieht so aus, als wolle uns die Konkurrenz mit aller Macht endlich vom Thron stoßen. Aber bis jetzt haben wir es immer geschafft, auf den Punkt topfit zu sein.“
Als Schlagmann hat der elffache Weltmeister, der auch schon WM-Titel im Einerkajak über 200 Meter gewann und im Februar 2004 vom RKV Berlin zum KC Potsdam wechselte, eine besondere Aufgabe. Er gibt die Schlagfrequenz vor und bläst zum Endspurt. „Rund hundertfünfzig Meter vor dem Ziel sage ich kurz hopp, und dann drehen wir nochmal auf“, erzählt Rauhe, der schon als Zweijähriger von seinem Vater Lutz – einst selbst mehrfacher Deutscher Kanumeister – ins Boot gesetzt wurde und als Zwölfjähriger seine sportliche Laufbahn im Kajak begann. Erklärtes Ziel des Zweierkajaks sei es, „so zu fahren, dass wir vor dem Endspurt vorn liegen. Daher treten einige Gegner die Flucht nach vorn an und sind zunächst schneller. Wir sind uns aber unserer Stärken bewusst.“
Nach Olympia in Shunyi will sich Ronald Rauhe wieder mehr seinem Sport- Marketing-Studium widmen. „Und Tim und ich werden erstmal privat entscheiden, wie es sportlich weitergehen soll. Da liegt noch alles in den Sternen – wir denken erstmal nur bis zum Finale in Peking.“
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