Sport: Gold unter der Sonne Südafrikas
Potsdams Moderne Fünfkämpferin Anne Hackel wurde überraschend Weltmeisterin
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Als am gestrigen Dienstag um 8.45 Uhr die Maschine aus Johannesburg via Frankfurt in Berlin-Tegel landete, war auch die frischgebackene Weltmeisterin Anne Hackel vom OSC Potsdam wieder daheim. Bei der Jugend-A-Weltmeisterschaft der 17- und 18-jährigen Modernen Fünfkämpfer im südafrikanischen Pretoria schaffte die erst 16-jährige eine Riesenüberraschung. Zusammen mit der Berlinerin Annika Schleu und der Darmstädterin Christiana von Landenberg waren die drei jungen Damen in der Teamwertung des neu eingeführten Combined Event nicht zu schlagen und sicherten sich mit 12 232 Punkten deutlich vor Ägypten (11 572) und Polen (10 840) den Weltmeistertitel.
Nach den beiden Disziplinen Schwimmen und Fechten auf Platz drei liegend, startet die drei Mehrkämpferinnen in die abschließende Kombination aus Schießen und Laufen. Dabei sicherte sich Schleu noch den Vizeweltmeistertitel im Einzel hinter der Französin Anies Eudes. Von Landenberg schoss und lief sich von Platz 25 auf vier vor, und die Potsdamerin Hackel machte ihr bis dahin bestes Rennen des Lebens und schob sich noch von Platz 26 auf 16. Damit machten die drei das beste Team der Welt aus.
Diese Kombination aus Schießen und Laufen stellt die Zukunft des Modernen Fünfkampf dar und soll des Attraktivität steigern. Unter der Sonne Südafrikas konnte dies bereits gut umgesetzt werden und ließ besonders die Deutschen Herzen höher schlagen.
Anne Hackel konnte ihr Glück noch gar nicht so recht fassen. „Das hätte ich mir nie träumen lassen, als Weltmeisterin nach Hause zu kommen. Ich wollte die WM bei den Großen vorwiegend zum Erfahrungen sammeln nutzen, aber das ist natürlich ein unheimlicher Ansporn für meine nächsten Ziele“, erzählte die Fünfkämpferin, die von Sportwartin Claudia Adermann herzlich am Flughafen empfangen wurde. Hackel bekommt jetzt erstmal zwei Wochen Urlaub vom Sport, so dass sie sich auch wieder in Ruhe in die Schule einfinden kann, denn die Ferien gingen für die WM-Vorbereitung drauf. Die Ex- Schwimmerin besucht zurzeit die 10. Klasse der Potsdamer Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportschule und wird heute ihren Mitschülern eine Menge zu erzählen haben, wie man sich denn so als Weltmeisterin fühlt
Und dabei hätte es sogar fast noch eine Medaille mehr sein können. Am letzten Tag der WM erreichte die deutsche Staffel in der gleichen Zusammensetzung einen hervorragenden vierten Platz und musste sich mit nur knapp 5 Sekunden Rückstand im Laufen den Polen geschlagen geben. Weltmeister wurde die Staffel aus Großbritannien vor Ungarn.
Neben einmal Gold und Silber gab es für Deutschlands Moderne Fünfkämpfer auch einmal Bronze: Der Berliner Gil Peixoto steigerte sich nach einem beherzten Rennen mit Schießeinlagen noch von Platz 16 auf Rang drei und sicherte damit dem Team einen kompletten Medaillensatz.
Der zweite Potsdamer Starter Nico Kreuschmer hatte weniger Freude auf den in 1200 Metern Höhe gelegenen Sportstätten. Platz 35. im Einzel und Platz acht im Team waren für den starken Schwimmer nicht zufrieden zustellen. „Die Höhe hat einem doch mehr zu schaffen gemacht, als ich gedacht hätte,“ meinte Kreuschmer nach dem abschließenden 3000-m-Geländelauf.
Jördis Schmidt
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