
© Bernd Settnik/dpa
Neues Palais: Goldener Glanz auf dem maroden Dach
Die Figurengruppe „Drei Grazien“ ziert wieder das Dach des Neuen Palais. Das Schloss bleibt eine Baustelle
Stand:
Zum ersten Mal seit Friedrichs II. Lebzeiten glänzt es auf der Kuppel des Neuen Palais’ wieder golden. Die Figurengruppe „Drei Grazien“ ist am Montag nach einjähriger Restaurierung per Kran wieder auf das Dach des Schlosses gehoben worden. Wer in den letzten Jahrzehnten den Blick auf die 66 Meter hohe Schlosskuppel richtete, brauchte ein scharfes Auge, um die aus Kupfer getriebenen Figuren überhaupt erkennen zu können – mit Grünspan überzogen, hoben sie sich vom Rest der Dachbekrönung kaum ab. Denkmalpfleger der Schlösserstiftung gruben in den Archiven und fanden heraus, dass das Ensemble ursprünglich mit Blattgold überzogen war – zwei frische Lagen sorgen nun dafür, dass die „Grazien“ nebst ihrer Bekrönung aus einer Krone, die auf einem Kissen ruht, wieder einen glänzenden Eindruck machen.
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Die Wiederherstellung der Vergoldung sei „ein alter Traum“, sagte Saskia Hüneke, die bei der Schlösserstiftung zuständig für die Skulpturen ist, den PNN. Überall in Potsdam seien Figuren auf der Spitze von Gebäuden in aller Regel vergoldet, sagte Hüneke und verwies auf die Fortuna auf dem Fortunaportal des Stadtschlosses, die Caritas auf dem Dach des Militärwaisenhauses und die beiden Göttinnen-Skulpturen auf den Communs-Gebäuden vis-à-vis vom Neuen Palais. Das Aussehen solcher Figuren sei immer „auf die Fernwirkung angelegt“, so Hüneke.
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